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In der GeoKompakt 37 habe ich vor einiger Zeit einen interessanten Artikel zur Entstehung der meschlichen Kulturen gelesen (siehe http://www.geo.de/GEO/heftreihen/geokompakt/menschheitsgeschichte-die-geburt-der-zivilisation-76639.html). In dem wurde herausgearbeitet, dass es für eine Gruppe von Menschen sinnvoll ist, für das Überleben des Einzelnen zusammen zu arbeiten, d.h. eine gewisse gruppeninterne Arbeitsteilung zu schaffen. Entsprechend entwickelten sich nachweisbare Mechanismen der Festigung der Gruppenzugehörigkeit (die wir übrigens auch bei einigen Primaten finden).Ab einem bestimmten Zeitpunkt der Menschheitsgeschichte kam es aber zu immer größerer Konkurrenz zwischen den Menschengruppen und ein Ausweichen in andere Regionen war zur Konfliktlösung nicht mehr möglich. Entsprechend kam es zu verstärkter Konkurrenz um Ressourcen. Diese wiederum machte es sinnvoll, nicht nur den internen Gruppenzusammenhang zu entwickeln, sondern auch die Gruppenabgrenzung. Dies war unter anderem der Startpunkt der Religionsentwicklung. Folglich war es sinnvoll zur Sicherung des Erfolgs der eigenen Gruppe, den Erfolg "der anderen" Gruppe einzuschränken und diese teilweise zu assimilieren (siehe http://sz.de/1.2611160). Krieg war geboren. Die Ergebnisse graben wir derzeit massiv in Mitteldeutschland aus, wo immer wieder Massengräber aus der Frühzeit des Ackerbaus (vor 5000 - 7000 Jahren) entdeckt werden.
Wenn ich das jetzt mit deinem Post /?ts=ab0693eb in Zusammenhang bringe, wirft das für mich ein sehr erhellendes Licht.
Ich würde als Folgerung ziehen, das wir als Menschen seit Jahrzehntausenden das Gruppendasein geübt und entsprechende Mechansimen aufgebaut haben, die Gruppen zu festigen und nach außen abzugrenzen. Das ist warscheinlich in den verschiedenen Kulturkreisen unterschiedlich stark (siehe Die Kraft der Gemeinschaft - Weshalb sich Asiaten und US-Amerikaner ganz unterschiedlich selbst wahrnehmen in http://www.geo.de/GEO/heftreihen/geokompakt/die-suche-nach-dem-ich-72803.html), aber überall vorhanden.
Was wir jetzt zu den Themen Nazis und Flüchtlinge sehen, ist genau dieser Gruppenstabilisierungsprozess. Gruppen versuchen sich abzugrenzen, um im Kampf um knappe Ressourcen zu bestehen.
Nur würde ich mal sagen, das wir heute nicht mehr die Probleme der menschen von vor 10.000 Jahrren haben, wo es gleich ums Überleben ging. Wir halten uns ja schließlich für zivilisiert. Aber scheinbar kommen die in Jahrzehntausenden angelernte Mechanismen nicht so schnell unter das Zivilisationsrad.