Fragen? Antworten! Siehe auch: Alternativlos
Daher halte ich es für einen großen Fehler für unsere Gesellschaft, wenn wir Paywalls vor unserem Wissen einführen. Ein möglicher Kompromiss wäre aus meiner Sicht eine monatliche Flatrate, die Zugriff auf alle Quellen ermöglicht. Damit könnte ich leben.
Aber in der Zwischenzeit schaffen sich die Verlage selber ab. Systematisch dezimieren sie ihre Leserschaft weg, z.B. die Morgenpost mit ihren Paywall-Versuchen. Aber wer dachte, das sei schon die schlimmste Methode, seine Leser zu vergraulen, für den habe ich was feines: Der "Focus" führt eine "Like-Wall" ein. In der Mitte des Artikels erscheint ein an Nagware erinnerndes rotes Fenster, das den Leser nötigt, auf Facebook den "Focus" zu "liken". Völlig klar, auf den Focus kann ich nicht mehr linken. Ihbäh, Facebook!
Und was lese ich dann in den Kommentaren zu dem Artikel? Schlimmer geht immer: Der Tagesspiegel führt ein Werbe-Captcha ein, wo man zum Lesen des Inhaltes des Artikels eine Werbebotschaft eingeben muss. Hallo? Geht es noch? Liebe Verlage, das ist ja eine Sache, wenn ihr eure Leserschaft betrachtet wie der Schlachter die Kuhherde, aber das zeigt ihr denen doch nicht so deutlich! Die Kuhherde sucht sich sonst ein anderes Wasserloch. Mich als Leser seid ihr jedenfalls los.
Update: Aktuelles Beispiel: Die Berliner Morgenpost berichtet über eine Provisionsaffäre bei der Berliner Polizeigewerkschaft. Das wäre für die Meinungsbildung wichtig gewesen, aber wegen Paywall kann ich nicht auf die linken. Tja, schade.
Update: Hier kommt gerade dieses schöne Beispiel für "die Leute informieren sich heute besser" rein :-)