Fragen? Antworten! Siehe auch: Alternativlos
Nanu, hat der Fefe was gegen Wissenschaft? Nein. Aber was die meisten nicht auf dem Radar haben: Solche "Studien" werden von den Bösen gemacht. Dahinter stecken Public Relations Consulting-Firmen, Risk-Management-Firmen, Politikberatung, Thinktanks. Die haben Angst vor uns und wollen uns ausforschen. Und wie macht man das? Man schickt unverdächtige V-Leute. In diesem Fall nerdige Wissenschaftler, die freundlich anfragen.
Falls das jemand für paranoide Wahnvorstellungen hält, habe ich mal ein aktuelles Beispiel: BP lässt Bürgerproteste untersuchen. Haben die den Bürgern gesagt, dass das BP ist? Nein. Sie haben das "Göttinger Institut für Demokratieforschung" geschickt. Wer würde hinter so einem ehrbar klingenden Namen die Umweltzerstörungsindustrie erwarten? Siehste mal.
Und auch BP versucht das natürlich schönzureden. Hier ist wie sie ihre Ziele formuliert haben:
Ziel der Untersuchung war es herauszufinden, welche Einstellungen und Motivlagen in typischen Gruppen engagierter Bürgerinnen und Bürger vorherrschen. Dazu gehörten auch die Einstellungen der Aktivisten gegenüber Unternehmen, soweit es um deren Mitwirkung an Infrastrukturprojekten geht.Mit anderen Worten: die wollen wissen, wie weit sie gehen können, ohne Proteste zu triggern.
Auch im Umfeld von S-21 und bei der Energiemafia gibt es solche Studien zuhauf. Und die Dienste und das Militär interessieren sich natürlich für Hacker und werden da auch lieber "Wissenschaftler" vorschicken.
Das Göttinger Institut für Demokratieforschung betont vor allem, dass BP keinen Einfluss auf die Methodik genommen habe. Dass die Ergebnisse also wissenschaftlich verwertbar sind. Dass sie da für den Imperator die Rebellen ausgekundschaftet haben, das ist noch nicht Teil von deren Problembewusstsein.
Update: Passt auch in den Dunstkreis: RWE-Studie "Akzeptanz braucht Bürgerbeteiligung".
Update: Siehe auch: Hochschulwatch, sammelt Drittmittelstatistiken der Hochschulen.
Update: Zum Kontrast: Wie BP mit Whistleblowern umgeht.