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Ausgangsbasis ist, dass die Royal Bank of Scotland 390 Millionen Pfund Strafzahlung aufgedrückt bekommen hat, für ihren Part beim Libor-Skandal. Die Royal Bank of Scotland, wir erinnern uns, musste deshalb schonmal Strafe zahlen und hat enorme Bailouts empfangen, war faktisch pleite.
Die müssen jetzt Strafe zahlen. Und zwar nicht wegen der britischen Börsenaufsicht, die hat nur 80 Millionen verhängt. Der Großteil der Strafe geht an die US-Börsenaufsicht. Hier zahlt jetzt also der britische Steuerzahler 200 Millionen Pfund an die Amis, für Fehlverhalten der Banker.
Rein PR-technisch gesehen würde man sagen: da gibt es nichts schönzureden. Das ist eine total verkackte Situation.
Eine weitere Geschichte der letzten Tage war, dass Osborne Sparmaßnahmen verkündet hat, die u.a. die Armee betreffen, und Cameron hatte der Armee vorher zugesagt, dass sie nicht betroffen sein sollten. Das war an sich schon der Hammer, weil die kontroverse neue Bahnstrecke von London nach Birmingham wegen ihrer Kosten von 35 Milliarden in der Luft zerrissen wurde, aber das Militär soll 160 Milliarden oder so kriegen (finde gerade die Meldung nicht mehr) für neue Atomubooten und -raketen. Das Militär war dann ungehalten, dass sie doch auch gekürzt werden sollen.
Das ist das Umfeld. So und jetzt guckt euch mal den Finanzminister an, wie der das handled. Das ist echt der Hammer.
Ich paraphrasiere mal.
Diese Skandale stehen für die schlechtesten Aspekte der Banken, aber wir werden daraus etwas positives machen, wir werden das Geld denen geben, die für die besten Aspekte der Briten stehen … das Militär.
Und er hat sogar noch die glatte Lüge eingeflochten, dass die Strafzahlung von den Bankern kommt, nicht vom Steuerzahler.
Der hat es also geschafft, den Steuerzahler doch für das Militär zahlen zu lassen, das aber den Bankern in die Schuhe zu schieben, und auch noch so zu tun, als käme das Geld von den Bankern. Der Mann hat Talent. Hut ab!