[l] Ich habe gerade eine bemerkenswerte Reaktion auf die Situation. Ich nahm immer an, dass die Atomreaktorbauer uns Softwareingenieuren etwas voraus haben. Bei denen hängen immerhin Menschenleben davon ab, dass sie da nicht verkacken. Viele Menschenleben. Ich persönlich habe sehr früh in meinem Leben entschieden, dass ich niemals an Software mitarbeiten will, von deren Funktionieren Menschenleben abhängt. Darunter fielen für mich medizinische Geräte, Chemie-Kram der KAWUMM machen oder giftige Substanzen freisetzen kann, und Atomkraftwerke. Militär und Waffensysteme kommen natürlich schon aus generellen ethischen Erwägungen nicht in Frage.Und dabei sind wir, mal praktisch aus der Ferne betrachtet, sogar weiter als die Atomleute. Denn wir beschäftigen uns auch mit Angriffen, nicht nur mit Unfällen. Wir gehen davon aus, dass jemand unsere Anlage kennt und gezielt mit maximaler Schadensintention angreifen will.
Und auch vom Niveau des "Situation im Griff haben" scheint es keinen nennenswerten Unterschied zu geben. Wir haben an beiden Fronten die Technologie nicht im Griff und überleben im Wesentlichen durch Glück und Verkettungen günstiger Umstände.