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Die Herbeigekarrten fielen dann aber nicht sonderlich auf, weder gab es da Soldaten in Uniform noch sind mir irgendwelche Provokateure aufgefallen.
Die Teilnehmerzahl war noch dreistellig, aber wir hatten so dermaßen großartige Sprüche auf den Schildern, dass wir uns trotzdem wie die Sieger fühlen. Die Montagsdemos fingen ja auch mal klein an und auch die Loveparade waren am Anfang nur ein paar Kaputte auf dem Kudamm. Im Vorfeld hatten wir genug Aufmerksamkeit erzeugt, dass da einige Journalisten und Fotographen am Start waren. Die waren dann sichtlich überrascht, dass da keine 100.000 Protestierer waren, aber haben schöne Fotos gemacht, und am Ende hat es zu einer dpa-Meldung gereicht. Es gibt auch einige Berichte, z.B. beim Tagesspiegel. Der Rückhalt in der Bevölkerung ist jedenfalls klar auf unserer Seite, das haben wir beim Hin- und Rückweg zur Demo gehört, wo wir spontan Beifall von Passanten kriegten für die Schilder und wo wir mehrfach gefragt wurde, wo die Demo denn stattfinde, weil der Passant noch mitlaufen wollte, aber da war es dann auf dem Rückweg schon zu spät.
Wir lernen also daraus: nächstes Mal ein paar Tage früher ansagen und zu einer späteren Tageszeit machen, damit wir die potenziellen Mitdemonstranten auf dem Hinweg treffen und nicht auf dem Rückweg.
Die Sache mit den Schuhen hat gut geklappt, auch wenn ich am Anfang von einem Journalisten mit Notizblock diskret befragt wurde, was es denn damit auf sich habe. Das hat mich ja doch mitgenommen. Ich hoffe mal, dass der von Springer war und den anderen Journalisten die Symbolik vertraut ist. Ich habe dem dann erklärt, dass das eine Verbeugung vor den Revolutionären im Nahen Osten ist, wo das Zeigen der Schuhsohle eine recht starke Beleidigung ist.
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