Fragen? Antworten! Siehe auch: Alternativlos
Die Vorstellung scheint absurd. Doch im Deutschen Herbst der 70er-Jahre wollten die deutschen Sicherheitsbehörden im Kampf gegen den Terror der Roten Armee Fraktion (RAF) schlicht keine Möglichkeit ungenutzt lassen. Am Ende gingen sie offenbar sogar soweit, dass sie Terror-Anschläge planten. Diese Pläne wollten sie dann der RAF unterschieben.Konkret geht es um das baden-würtembergische Landeskriminalamt und das BKA. Das BKA? Ja, das BKA! Die, deren Integrität und Willkürfreiheit so vollständig unbestreitbar ist, dass unsere Junta sie gerade unser Internet zensieren lassen will! Und wer war damals zuständig?
So habe der damalige Präsident des Bundeskriminalamts (BKA), Horst Herold, im Oktober 1975 die „Grundsätze der Desinformation zur Terrorismusbekämpfung“ ausarbeiten lassen. Die Ideen des Konzepts reichten von gefälschten Nachrichten über das „Eindringen in gegnerische Gruppierungen“ bis zur „Förderung bandeninterner Konflikte“.Und von was für Anschlägen reden wir hier?
Dabei waren der Fantasie offenbar kaum Grenzen gesetzt. Angeblich reichte die Liste von der „Fälschung von Flugblättern“ über das systematische Belügen der Medien bis hin zur Planung von Anschlägen, die der RAF zugeordnet werden sollten. Als Ziele hätten die Staatsschützer die „Trinkwasserversorgung Berlin“ und die Hamburger Elektrizitätswerke vorgeschlagen.Aber macht euch keine Sorgen, das haben sie nie wirklich gemacht. Unsere Polizei würde sowas NIE tun. Daher ist am Ende des Artikels auch ein wunderbarer Disclaimer:
„Das Desinformationskonzept wurde fallen gelassen“, sagte der damalige LKA-Chef Kuno Bux, „weil es weder rechtlich noch politisch durchsetzbar war.“ Ex-BKA-Präsident Herold würde heute solche Methoden als „untauglich“ verwerfen: „Man sollte die Öffentlichkeit nicht vergrämen.“