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Und wenn ihr jetzt glaubt, die Polizei beobachtet euch beim Pinkeln, dann kann ich euch beruhigen. Hanning sagt dazu:
Solche Bilder kämen ja nie in die Akten, die interessieren die Polizei überhaupt nicht.Seht ihr? Alles halb so schlimm. Klar, irgendein notgeiler Spanner schaut euch beim Pinkeln zu, aber wenn das nicht zu den Akten kommt, ist das ja kein Problem, gell?
So lächerlich das jetzt klingt, es erklärt doch sehr schön, wieso sich die Polizei nicht um Kindesmißbrauch sondern nur um Kinderpornographie kümmert. Wenn es keine Bilder in den Akten gibt, ist es für Leute wie Hanning nie passiert. Anders ausgedrückt: pics or it didn't happen.
Wartet, es gibt noch mehr Parallelen! Auch Aufzeichnungen sind OK, solange man sie nicht aufhebt:
Sie glauben doch nicht, dass da die ganze Zeit ein Polizist sitzt und mithört, um rechtzeitig auf den Aus-Schalter zu drücken? In der Praxis läuft da meist ein Band mit, das man sich anschließend anhört. Und dann werden intime Geräusche sofort gelöscht und nur das polizeilich Relevante wird gespeichert.Aufzeichnungen sind also auch OK, solange man sie nicht aufhebt. Der Hanning orientiert sich auch hier an ihrem War on Kinderporno, denn auch da ist ja nur angucken OK, solange man die Bilder nicht lokal speichert.
Lustigerweise relativiert er unseren Polizeistaat mit einem Hinweis auf die Stasi:
Ich habe bis 1990 als Diplomat vier Jahre lang in der DDR gelebt. Dort wurde ich ohne jeden Anlass rund um die Uhr abgehört, gefilmt und observiert. Wenn Sie das erlebt haben, wissen Sie, was ein Überwachungsstaat ist.Dabei hat die Stasi doch auch nicht alle Bänder vollständig aufgehoben!!1! Und verdachtsunabhängige Gefährderverfolgung und Vorratsdatenspeicherung haben wir ja jetzt hier auch. Dank Hanning und Konsorten.
Immerhin, für den Humor ist auch gesorgt. Als die taz den Hanning dann mit der verdachtsunabhängigen Totalerfassung von ausländischen Gästen konfrontiert, kann man die kognitive Dissonanz spüren, die den Hanning übermannt.