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Einer schreibt z.B., dass da auch schon die Verbraucherzentrale Sachsen vor gewarnt hat.
Ansonsten klärt mich ein Banker über die Kosten auf. Lastschrift und Überweisung kosten Geschäfte gleich viel, die zahlen pro Buchung. Der Unterschied ist wie schon vermutet die Rückbuchbarkeit, die halt bei Überweisungen in der Praxis nicht gegeben ist. Und eine rückgerufene Lastschrift kostet eine zweite Buchung für das betroffene Geschäft.
Dann kam da noch diese URL bei der Berliner Volksbank, die explizit vor dem System warnt.
Payment Network AG bietet im Übrigen eine Versicherung bis 5000 Euro an, aber für den Laden, falls der was zurück erstatten soll, nicht für den Endkunden. Falls ein Endkunde Geld zurück will: da gibt es auch eine Versicherung, aber nur bis 2500 Euro, und nur bei "geprüften Händlern" und nur bei "materiellen Konsumgütern", also nicht bei Dienstleistungen, Wertkarten, Content-Bezahlung, und bizarrerweise auch nicht bei Edelmetallprodukten und Münzen (?!?).
Es gab laut dieses Forenbeitrags sogar schon eine Abmahnung der Verbraucherzentrale Berlin.
Dann weist mich noch jemand aus dem TÜV-Umfeld darauf hin, dass TÜV nicht gleich TÜV ist, das war in diesem Fall TÜV Saarland, genauer Tekit aus Bonn, deren Kriterien "Einfache Bedienung, Sichere Übertragung, Schnelle Transaktion" sind, wo ich zwei von dreien erst mal direkt für irrelevant halten würde aus Sicht eines Security-Prüfers. Und der Fliesstext sagt dann, es wurde "in Anlehnung an ISO und BSI Sicherheitsbestimmungen" geprüft. Also vermutlich haben sie geguckt, ob es am Serverraum eine abschliessbare Tür gab (sorry, aber an einem billigen Seitenhieb gegen das BSI komm ich nicht vorbei) :-)
Dann wies jemand auf Giropay hin, das offenbar etwas ähnliches ist. Wenn ich mir deren Seite angucke, liest sich das aber anders, als ob Giropay bei meiner Bank eine Transaktion einträgt, die ich dann bei meiner Bank bestätige, d.h. weder PIN noch TAN gehen an Giropay und es gibt auch keinen Automatismus, weil ich noch mal bestätigen muss als Kunde. Aber das ist jetzt nur vom Überfliegen von deren Webseite.
Dann wies noch jemand auf Conrads Datenschutzstatement hin, wo u.a. folgender Absatz drin steht:
Wir behalten es uns vor, Ihre Daten zur Versendung von Informationsmaterial auch zu eigenen Werbezwecken zu nutzen sowie anderen Unternehmen in zulässiger Weise zu überlassen. Falls Sie damit nicht einverstanden sind, schicken Sie uns einfach eine kurze formlose MitteilungBwahaha, nee klar.
Dann schreibt jemand, dass L'TUR mit einem ähnlichen Verfahren im Jahr 2000 schon Ärger hatte.
Dann schreibt mir noch einer, dass die Überweisung auch nicht an den Kunden geht, sondern an Payment Network, und die das dann an den Kunden weiter leiten, minus einer Kommission. Das finde ich ja nun wieder spannend, weil so eine Kommission ja gerade das Argument gegen Kreditkarten ist. Offenbar nimmt Payment-Networks da weniger Kommission.
Dann schreibt noch jemand, dass der RTL Spendenmarathon das als exklusives Zahlungsmittel anbieten. Das finde ich ja schon krass jetzt, auch wenn ich gegenüber RTL sicher keine überhöhte Erwartungshaltung habe *hust*.
Hier gibt es ein PDF des TÜV-Zertifikats.
Giropay hat offenbar ein Disagio von 2% und kostet in der Integration 5-10 Kiloeuro. Hier hat also blinde Gier der Banken eine Marktlücke für die Sofortüberweisung geschaffen, und die Zeche zahlen am Ende die Kunden. Bei der Sofortüberweisung beträgt der Abzug je nach Fall zwischen 0,8 und 1,5%, bei Kreditkarten um die 3%.
Vielen Dank für die vielen, vielen Zuschriften.
Update: die Pressemitteilungen von denen sind auch witzig. Ebay (!!) hat die auf die Liste der nicht gestatteten Zahlungssysteme gesetzt. Dann machen sie damit Werbung, auf der Venus 2008 (Berliner Pornomesse) vertreten zu sein. Sehr cool auch diese Meldung mit Foto der bayerischen Justizministerin in Tracht.
Update: Hier ist noch eine Meldung zur Ebay-Verbotsliste, aber mit interessanten Kommentaren darunter, u.a. von der Firma selbst. Während die in den Kommentaren hauptsächliche ihre PR abspulen, bleibt vom Artikel selbst vor allem die juristische Keule in Erinnerung, mit der der Geschäftsführer Ebay droht. Das ist ja auch immer ein schlechtes Zeichen, wenn Firmen mit Klage drohen. Auf der anderen Seite ist es Ebay, die ja auch nicht gerade Sympathieträger sind. Aber hey, ich verlinke mal explizit darauf, damit mir keiner einseitige Berichterstattung vorwerfen kann. Da habt ihr deren Seite. Und das ist auch humoristisch durchaus eine Goldgrube, argumentieren sie doch z.B., ihr System sei sicherer, weil die TAN involviert ist, und die könne ja nicht durch einen Angriff auf den Kunden-Rechner erlangt werden (soso, vielleicht wollen die sich mal über die Möglichkeiten von Trojanern informieren). Außerdem ist ihr System vertrauenswürdig, weil PIN und TAN nicht zu Conrad gehen, sondern zu ihnen. Nun, äh, Conrad hat zumindest einen bekannten Namen, von Payment Network AG habe ich noch nie was gehört und habe überhaupt keinen Grund, die für seriös zu halten. Aber lest das mal selber durch. Mein persönliches Highlight:
Uns liegen sogar Schreiben von Banken selbst vor, dass weder technisch noch juristisch gegen sofortüberweisung.de vorgegangen werden kann.
Sie sind auch noch stolz darauf, dass die Banken gegen sie vorgehen wollten!