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Laßt uns das doch mal genauer betrachten. Wieso sparen sie die Hälfte der Wahlvorstände ein? Jeder Wahlbezirk hat einen Wahlvorstand. Wieso sollte sich das mit Wahlmaschinen ändern? Das ist auch keine Person, sondern ein Wahlvorsteher mit Stellvertreter, einem Schriftführer mit Stellvertreter, und ein paar Beisitzer. Ich bestreite hiermit schlicht, daß sie das einsparen können, denn deren Tätigkeit wird ja nicht verändert durch die Wahlmaschinen. Die üben eine Art Hausrecht im Wahllokal aus, sorgen für die Einrichtung des Wahlraumes, überwachen die Stimmabgabe, zählen die Stimmen aus und übermitteln die Ergebnisse an das Wahlamt. Selbst wenn der jetzt die Stimmen nicht mehr zählen müsste, weil man den Wahlmaschinen trauen könnte (was ja wegen der selbst vom Nedap-Distributor eingeräumten Manipulationsmöglichkeiten nicht der Fall ist), braucht man die ja noch für den Rest der Aufgaben.
Das mit den Wahlanfechtungen halte ich für transparente Strohmann-Panikmache. Schaut her, dieses Horrorszenario nehmen wir euch armen geschundenen Beamten ab, wenn ihr uns nur unseren Scheiß abkauft. Abgesehen davon ist das ein Feature unseres Systems, daß man Wahlen anfechten kann. Das will man so haben. Das macht eine Demokratie aus. Wir sind doch hier nicht in einer Bananenrepublik!
Bleiben die Kosten. Rechnen wir doch mal nach. Sie sagen, mehr als 70% der Kosten seien Personalkosten. In Deutschland arbeiten die Wahlhelfer ehrenamtlich, sie kriegen nur ein paar Euro "Erfrischungsgeld", wir rechnen mal mit 20 Euro. Tatsächlich kriegen nicht alle Erfrischungsgeld, und der genaue Betrag variiert. Wahlen finden in Schulen statt, es fällt also auch keine Miete an. Und da Nedap in ihrer Presseerklärung auch weiterhin vom 6-Augen-Prinzip spricht, können sie gegenüber herkömmlichen Wahlen auch kein Personal sparen. Wenn wir von über 70% fixen Personalkosten ausgehen (sagen wir mal konkret 75%), dann können die "20-40% Einsparungen", die Nedap da verspricht, als überhaupt nur maximal 25% sein. Weiter noch, wenn die Personalkosten 60 Euro Efrischungsgeld sind, und das 75% der Kosten sind, sind die Gesamtkosten der Wahl 80 Euro. Wenn Nedap davon 20% einsparen will, sind das überhaupt nur 16 Euro. Nehmen wir also mal an, Nedap kann pro Wahl 16 Euro einsparen. Jedes Gerät kostet 4000 Euro. Aber nehmen wir an, Bill Gates würde uns die Wahlmaschinen schenken. 16 Euro pro Wahlmaschine kostet alleine die Lieferung mit der deutschen Post. Was kostet sowas, wenn man das als sicherungswürdiges Gut behandelt, wie Nedap ja argumentiert? 32 Euro (mit dem Maschinenwert gerechnet).