Fragen? Antworten! Siehe auch: Alternativlos
Angst vor Weltraumschrott: Bundeswehr will vollumfängliche WeltraumüberwachungOh ach SOOOOO ist das! Die "vollumfängliche Weltraumüberwachung" wollt ihr wegen *papierraschel* dem Weltraumschrott!1!!
Wobei Weltraumschrott schon ein ernstes Problem ist. Auf Mastodon kam ein Foto vorbei. Anscheinend kriegen Piloten jetzt als Teil ihrer normalen Berufsausübung Warnungen über herunterfallenden Weltraumschrott eingeblendet.
Vorgestern fand ich dann heraus, dass der noch weitere Bücher geschrieben hat seit dem. Ich habe mir also sofort eine Ausgabe von Project Hail Mary geholt.
Ich freue mich berichten zu können, dass das genau so wie The Martian gewirkt hat. Ich habe das in unter 24h durchgelesen.
Ich würde gerne erzählen, worum es in dem Buch geht, aber das würde eure Lesefreude schmälern, daher tue ich es nicht. Dringender Rat: Freitagnachmittag kaufen. Nicht innerhalb der Woche. Sonst verliert ihr einen Arbeitstag.
Diesmal sind wir zu Besuch beim Wendelstein 7-X, dem Experiment beim Max-Planck-Institut für Plasmaphysik in Greifswald. An dieser Stelle möchte ich mich nochmal herzlich für die Einladung bedanken und für die Verzögerung entschuldigen. Wir haben das schon vor fast einem Monat aufgenommen, aber erst war unser Audioexperte weit weg im Urlaub, dann dauerte das Schneiden etwas länger (weil die Sendung fast drei Stunden lang ist!), dann war da noch ein nerviges Brummen auf einer Tonspur, und das musste noch manuell nachgefiltert werden, … eine schwere Geburt.
Aber am Ende lohnt es sich sehr, finde ich, jedenfalls wenn ihr auch nur ein kleines bisschen technikaffin seid oder die Sendung mit der Maus cool fandet. Oder wenn ihr mal jemandem erklären müsst, wieso es cool ist, Steuergelder für Grundlagenforschung auszugeben.
Inhaltlich geht es in dem Podcast hauptsächlich um den Haufen an faszinierenden Engineering-Problemen, mit denen das Projekt so zu kämpfen hatte. Die Physik ist schon länger klar und dass die Maschine jetzt Realität wurde, das war nicht durchgehend völlig klar. Ein Haufen an echt abgefahrenen Problemen musste gelöst werden, und so ist das Projekt am Ende ein bisschen ein Scifi-Thriller wie The Martian, wenn auch mit nicht ganz so fatalen Auswirkungen im "wir schaffen es nicht"-Fall.
Frank und ich wünschen euch jedenfalls viel Spaß beim Hören, und vielleicht will ja danach der eine oder andere Plasmaphysiker werden :-)
Update: Es gibt da bei knapp einer Stunde einen Ton-Aussetzer :-( Ich kümmer mich!
Update: Der CDN-HTTP-Server hat hier gerade Lastprobleme wegen zu vieler Verbindungen. Es sieht aus, als würden da irgendwelche Leute Torrent-Clients zum Podcast-Ziehen benutzen, die dann mehrere Verbindungen parallel aufmachen. Unterlasst das mal bitte zu Stoßzeiten direkt nach dem Release. Meine Tuning-Möglichkeiten beim CDN sind beschränkt, ich bin da nur Gast.
Ich bin darauf gekommen, weil Syfy (US-TV-Kanal) eine Serie daraus gemacht hat. Die machen viele Serien, aber die meisten sind eher schwach, auch von den Production Values her. Diese Serie wird aber aggressiv beworben, unter anderem auch damit, dass es eben eine Verfilmung dieser Buchserie ist. Da dachte ich mir, ich geben den Büchern mal eine Chance und habe mir das erste geholt.
Das war gestern. Ich las, bis ich nachts um drei vor Übermüdung umfiel. Das ist mir zuletzt bei The Martian so gegangen.
Ich weiß nicht, ob die deutsche Übersetzung was taugt, ich habe mir die englische Version geholt. Und die ist exzellent und unbedingt empfehlenswert. Aber wie beim Martian würde ich empfehlen, das jetzt schnell vor den Weihnachtsfeiertagen zu holen, damit ihr das in Ruhe am Stück durchlesen könnt, denn das werdet ihr wahrscheinlich tun, sobald ihr ein paar Seiten angelesen habt :-)
Der Plot ist Scifi, aber nicht "Star Trek" Scifi, sondern eher so "near future" Scifi. Die haben Raumschiffe, aber keine Lichtgeschwindigkeit, keinen Hyperraum, keinen Subraum, keine Laserkanonen, keine Stargates, keine Teleportation. Die Erde ist massiv überbevölkert, und die Menschheit hat daher den Mars kolonisiert und bezieht Mineralien aus dem Asteroidengürtel und Eis vom Saturn. Ein Teil der Geschichte spielt auf einer Logistik-Station auf Ceres (einem Zwergplaneten im Asteroidengürtel). Aliens sind noch keine gesichtet worden. Zwischen Erde und Mars gibt es vereinzelt Spannungen, man könnte fast von sowas wie einem kalten Krieg sprechen. Der Asteroidengürtel sitzt in dem politischen Klima ein bisschen zwischen den Stühlen.
Das Buch handelt grob von Politik, Idealismus, Wissenschaft, Ethik, Altem (Stabilität, Wirtschaft) gegen Neues (Revolution, Entdeckung).
Von der TV-Serie gibt es erst vier Episoden, und die sind schon richtig gut. Nicht nur für Syfy-Verhältnisse sondern auch auf der Weltbühne. So gut, dass ich mir das Buch geholt habe, um rauszufinden, wie es weitergeht. :-)
Unter anderem ist es im Buch Mindy Park, die erkennt, dass auf dem Mars noch jemand am Leben ist, in ihrer Freizeit. Ich nahm anhand des Namens an, es handele sich um eine Asiatin, aber im Film ist das eine Weiße, und sie findet das nicht in ihrer Freizeit, sondern weil ihr Chef ihr sagt, sie soll da mal gucken. Mit Plotkürzungen kann ich leben, aber sowas finde ich nicht akzeptabel. Das ist ja gerade der Punkt an der Stelle, dass eben nicht "der Apparat" ihn findet sondern Kommissar Zufall in Form einer Freiwilligen, ein kleines Rädchen im Apparat, die da ohne expliziten Auftrag rumguckt.
Außerdem gibt es im Film wohl eine Szene, die im Buch nicht ist, wo sie sich abwertend darüber lustig machen, dass die Nasa-PR-Frau keine Ahnung von Raumfahrt hat. Diese Art von Blöße gibt sich das Buch nicht.
Meine Kumpels sagen, der Film lohnt sich trotzdem. Aber lest lieber vorher das Buch.
Update: Kommentar per Mail:
Ganz so ist es nicht. Auch im Film will die Leitung der NASA keine Fotos des Unglücksstelle, weil man die Fotos – wie im Buch – nach einer gewissen Zeit veröffentlichen muss, aber keine Bilder von Marc Watneys Leiche haben will. Es wird dann aber trotzdem gemacht.
Die Geschichte mit der PR-Beraterin ist zwar so, wie geschildert, aber das hat den Grund, dass es in so Filmen immer jemanden geben muss, dem man den technischen Kram erklären muss, damit ihn auch der Zuschauer erklärt bekommt. Da kann man eine neue Figur einführen oder man nimmt eine Figur, die schon da ist. Die Pressesprecherin ist da natürlich ein dankenswerter Kandidat. Im Buch erklärt Marc Watney selber diese ganzen Dinge. Das war einer der Punkte, bei denen ich mich gefragt habe, wie man das im Film rüberbringt und das ist meiner Meinung nach gut gelungen.
Aber ich muss trotzdem sagen, dass viel umgestellt wurde. Wohl viel aus Zeitmangel aber da hätte ich andere Dinge eher mehr gekürzt. Aber da werde ich nicht mit jemanden wie Ridley Scott streiten.
:-)
Update: Noch ein Kommentar:
ich dachte auch, dass Mindy Park eine Asiaten sei.
Die Besetzung von dem Charakter Mindy Park war wohl eine rein strategische, um sich an die "Halt and Catch Fire"-Fans anzuranzen. (https://de.wikipedia.org/wiki/Halt_and_Catch_Fire)
Denn Mindy Park wird gespielt von Mackenzie Davis (https://en.wikipedia.org/wiki/Mackenzie_Davis), und diese spielt als gut aussehende Nerd-Frau auch in The Martian eine völlig unglaubwürdige Figur. Mackenzie Davis ist privat nicht mit der Computerwelt in "Nerd-Form" groß geworden und schafft es nun mal in beiden Rollen keine Sekunde, dass man ihr die Spezialisten abnimmt.
Ah, von der Serie hatte ich noch nie gehört.
Update: Noch ein Einspruch:
ich habe sowohl das Buch als auch den Film innerhalb des letzten Monats gelesen bzw. gesehen, daher kann ich deine Aussage zu Mindy Park so nicht stehen lassen. Sie bekommt auch im Buch den Auftrag die Umlaufbahn der Satelliten so anzupassen, dass Bilder der Forschungsstation von Ares 3 übertragen werden. Sie schaut sich diese Bilder nur als erste an und findet dabei heraus, dass etwas nicht stimmt. Das macht Sie übrigens auch nicht in ihrer Freizeit.
Ich kann den Film zudem nicht empfehlen wenn man vorher das Buch gelesen hat. Die NASA rückt sehr ins Zentrum des Films (gefühlt ca. 60% NASA und 40% Mark Watney) und eine Vielzahl der Probleme die Watney auf dem Mars bewältigen muss werden, wenn überhaupt, nur im Schnelldurchlauf abgehandelt. Dazu kommt die lächerliche Hollywood-Abwandlung eines eigentlich guten Buchendes.
Zudem gibt es im Buch eine Kooperation zwischen chinesischen und amerikanischen Wissenschaftlern. Ich habe das im Buch so aufgefasst, dass Wissenschaftlern die Politik ihres Landes generell egal ist wenn sie die Möglichkeit haben andere Wissenschaftler zu unterstützen (natürlich muss das auch im Buch der chinesischen Regierung anders verkauft werden).
Im Film ist der chinesische Wissenschaftler dann der Onkel eines NASA-Mitarbeiters, denn wir alle Wissen, dass ein Chinese nur dann einem Amerikaner helfen würde, wenn er mindestens mit ihm verwandt ist. Von der ursprünglichen Aussage des Buches bleibt da nicht viel übrig.
New hotness: Fefe empfiehlt Buch, Buch ausverkauft.
WTF? Hier gehen gerade mehrere Hinweise ein, dass The Martian offenbar gerade ausverkauft ist. Sorry!!
Heilige Scheiße.
Das ist Ingenieurs-Porn vom Feinsten.
Pro-Tipp: Freitag Abend mit dem Lesen anfangen. Oder am Samstag morgen oder so.
Update: Oh, äh, ich meinte das Buch von Andy Weir. Es gibt da auch andere Bücher mit dem Namen, wie sich rausstellt. Und ich sehe auch gerade, dass sie das verfilmen. Mit Matt Damon in der Hauptrolle. Soll dieses Jahr rauskommen, wahrscheinlich zu Weihnachten dann. Regisseur: Ridley Scott. o_O