Fragen? Antworten! Siehe auch: Alternativlos
Nicht nur weil das so klar für Johnny Depp ausging. Aber ja, ich frage mich seit dem, ob es überhaupt Metoo-Fälle gibt, wo die Anschuldigungen gegen den Mann tatsächlich stimmen und sich gerichtsfest beweisen lassen, und nicht nur der Mann irgendwann hinwirft, um nicht vom Lynchmob gesteinigt zu werden.
Ihr habt wahrscheinlich auch gesehen, dass das Verfahren gegen Harvey Weinstein gerade wegen Formfehlern invalidiert wurde und neu aufgerollt werden muss.
Interessanter fand ich aber den Streit zwischen Angelina Jolie und Brad Pitt. Da geht es um ein gemeinsam gekauftes Weingut, nicht um das Sorgerecht oder so, aber Jolie hat den Balken recht hochgelegt mit Vorwürfen, Pitt sei ihr und den Kinder gegenüber gewalttätig geworden.
Als Pitt dann leugnete und Beweise verlangte, upgradete Jolie ihre Behauptung zu "er zwang mich ein NDA zu unterschrieben, das mir jetzt verbietet, darüber zu reden". Das war natürlich die ganze Zeit Blödsinn, denn kein NDA darf verbieten, über Straftaten zu reden. So eine Klausel wäre nach US-Recht ungültig.
Aber Pitt hat eine andere Verteidigung gewählt und meinte dann so: Zeig doch mal kurz das NDA dem Gericht, damit der Richter sich selbst überzeugen kann, dass das in dem NDA so drinsteht, wie du behauptest. Und Jolie jetzt so: DAS IST ABUSIVE, DAS VON UNS ZU VERLANGEN!!1!
Für mich ist damit geklärt, welcher Seite ich glaube und welcher nicht.
Es stellt sich aber auch langsam die größere Frage, ob an Metoo jemals mehr dran war als Rufschädigung durch Frauen, die annehmen konnten, dass sie straffrei ausgehen.
Update: Ich freue mich gerade gewaltig, wie viele von euch tatsächlich den Artikel gelesen haben. Meine Zusammenfassung war falsch :-)