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Das kommt nicht zu oft vor, aber mir ist es gerade so gegangen: Mit Ghost Dog von Jim Jarmusch.
Jarmusch hat ja mit Night on Earth einen der wunderbarsten Filme aller Zeiten gemacht (besonders liebe ich das Helsinki-Segment), aber als ich Ghost Dog das erste Mal gesehen habe, kannte ich weder Night on Earth noch hatte ich je von Jim Jarmusch gehört.
Ghost Dog war damals schon toll, aber aus heutiger Sicht ist er geradezu erholsam anders. Heutige Produktionen versuchen gerne, alle Sinne so zu überfluten, dass man fast betäubt aus dem Film herauskommt, und es dann Wochen braucht, bis einem auffällt, dass da außer CGI-Greenscreen-Explosionen nichts war. Ghost Dog ist ein Film alter Schule. Nach 37 Minuten öffnet der Protagonist zum ersten Mal den Mund.
Ich finde auch, dass Jarmusch die besten Stadt-Filme macht. An den Locations, aus denen er Poesie macht, laufen andere vorbei.
Seufz.
Es war lange Zeit schwierig den Film zu gucken. Es gab mal eine schrammelige DVD, die ist längst überall aus dem Handel geflogen und man hätte die gebraucht auf Ebay kaufen müssen. Vor ein paar Jahren hat die Criterion Collection den Film restauriert und auf Blu-Ray rausgebracht.
Der Soundtrack von RZA ist auch legendär.