Fragen? Antworten! Siehe auch: Alternativlos
Erstens: Presse genießt Quellenschutz, und zwar unabhängig von meiner Einstellung zu dem jeweiligen Presseorgan. Das ist ein Grundfesten unserer Demokratie. Aus diesem Winkel betrachtet ist das noch übler, dass jemand Döpfners Kommunikation ausspioniert hat.
Zweitens: Mir ist aufgefallen, dass mein erster Instinkt war, dass Döpfner ja nicht der Bundeskanzler ist. Mit anderen Worten: Beim Bundeskanzler hätte ich das vertretbar oder zumindest vertretbarer gefunden. Warum eigentlich? Wieso fand ich, dass der Kanzler weniger Recht auf private Kommunikation hat als Döpfner? Ich habe gerade noch keine gute Antwort.
Drittens: Ein Leser war schockiert, dass ich jetzt auch "Auge um Auge" vertrete, weil ich sagte, das Argument, dass Döpfner das verdient habe, überzeugt mich. Nee, sorry, das war ein Missverständnis. Das Argument überzeugt mich, dass man das so sehen kann, und Döpfner das mehr verdient hat als irgendjemand anderes, der mir spontan einfällt (außer vielleicht Geheimdienstchefs). Das heißt immer noch nicht, dass ich das in Ordnung finde.
Die Nummer wird mich glaube ich noch eine Weile beschäftigen.