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Dafür gibt es jetzt einen neuen Datenpunkt:
Ein Jahr später als geplant soll es die ersten digitalen Schulzeugnisse in Rheinland-Pfalz im Schuljahr 2022/23 geben. Als Grund für die Verzögerung nannte das Bildungsministerium in Mainz "Schwachstellen im Sicherheitssystem der Bundesdruckerei". Davon betroffen war ein öffentlicher Schlüssel im Testsystem für die Zeugnis-Blockchain.Es hilft natürlich, wenn die Entscheider keine Ahnung von der Materie haben. Ein öffentlicher Schlüssel heißt öffentlich, weil seine Veröffentlichung nicht nur keine Schwachstelle sondern sogar Teil des Plans ist.
Zweitens braucht man natürlich keine öffentlichen Schlüssel, wenn das in einer Blockchain ist. Denn dann ist die Präsenz des Eintrags in der Blockchain der Nachweis der Echtzeit.
Oder andersherum: Wenn man auf den ganzen Blockchain-Bullshit verzichtet, reicht eine einfache digitale Signatur seitens der Schulbehörden. Reicht nicht nur, wäre sogar vorzuziehen, denn das kann man dann auf seine Korrektheit prüfen, ohne einmal die komplette Blockchain-Historie runtergeladen zu haben.
Aber für die Bundesdruckerei gilt offenbar, was auch für akademische Forschung und Scamming gilt: Ohne Blockchain lockt man niemanden hinter dem Ofen hervor.
Die Vergabe digitaler Zeugnisse ist ein Projekt zur Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG). Dieses verpflichtet Bund, Länder und Gemeinden dazu, rund 600 Verwaltungsleistungen über das Internet bereitzustellen. In der Bildung hat Sachsen-Anhalt die Federführung, Rheinland-Pfalz arbeitet daran mit.Ach. Bereitstellung über das Internet war alles? D.h. man bräuchte nicht mal digitale Signaturen? Ein Webservice "ist dieses Zeugnis echt" hätte völlig gereicht.