Fragen? Antworten! Siehe auch: Alternativlos
Ist ein Vortrag von John Mearsheimer aus dem Jahre 2019 über sein Buch The Great Delusion, dessen Inhalt er da zusammenfasst.
Den Teil, den ich gerade meine, ist über die Nato. Mearsheimer meint, der Plan des Westens war, "liberal democracies" zu verbreiten, weil die Theorie war, dass es in liberal democracies Pressefreiheit und keine Menschenrechtsverletzungen gibt. Wenn man also einfach alle Länder in liberal democracies umwandelt, dann hat man das Problem gelöst!1!!
Und jetzt der kritische Punkt: Einbindung aller Staaten in supranationale Organisationen wie OECD, EU, WTO, WHO, Uno, Nato.
Ja, richtig gesen. Mearsheimer glaubt, der Westen habe damals die Nato nicht als Verteidigungsallianz gesehen, sondern als supranationale Organisation, in der man die "neuen" Staaten einbinden kann, damit sie weniger Freiheitsgrade haben, sich anders als wie gewünscht zu verhalten.
Mearsheimer zitiert dafür lauter Aussagen amerikanischer Politiker an Putin, er habe von der Nato nichts zu befürchten. Er sieht das als Beleg für die Theorie, dass man die Nato nur als Bindegewebe gesehen habe.
Aus Sicht der Russen klang das natürlich die ganze Zeit wie eine Lüge, zumal die Nato ja dann vor ihren Grenzen Militärbasen aufgebaut und Manöver durchgeführt hat.
Dennoch ist das möglicherweise eine Sichtweise, die in der Innenansicht der US-Politik stimmen könnte. Fand ich interessant genug, das mal in Erwägung zu ziehen, um es hier zu bloggen.