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das, was das PEI (Paul-Ehrlich-Institut) da gerade macht, ist das ganz normale Tagesgeschäft, und sie machen das eigentlich recht gut:Ui, das hatte ich noch gar nicht gehört!Die Zulassungen der Coronaimpfstoffe sind alle prinzipiell nur vorläufig, und die derzeit verwendeten Impfstoffe sind jetzt in der Phase "Warten und Beobachten". Und das macht das PEI gerade beim AstraZeneca-Impfstoff. Erst hieß es "ein paar nicht näher spezifizierte Thrombosevorfälle nach Impfungen", und das PEI: "So what? Es gibt mehr Thrombosen bei Langstreckenflügen."
Richtig reagiert, finde ich. Auch wenn andere Länder zu dem Zeitpunkt die Impfungen bereits ausgesetzt hatten. Dann aber hieß es plötzlich: "das sind alles schnell eskalierende Sinusvenenthrombosen". Und die treten nun, wie Du schon vorgerechnet hast, nach den Impfungen tatsächlich signifikant häufiger auf. Und das PEI: "Kacke, wartet mal kurz, wir müssen uns das genauer anschauen."
Nun hat sich rausgestellt (Stand heute morgen), daß von den 7 in DE bekannt gewordenen Fällen drei Personen an der Thrombose verstorben sind. Es scheint sich auch herauszukristallisieren, daß vor allem Frauen im Alter von 25-40 betroffen sind, die hormonbasierte Kontrazeptiva nehmen. Und wenn man die Fälle von Sinusvenenthrombose nun auf diese Gruppe runterbricht, ist man plötzlich nicht mehr bei 1 aus 200.000, sondern viellecht bei 1 aus 30.000.
Es könnte also gut sein, daß die Zulassung von AstraZeneca entsprechend angepaßt wird, und hormonbasierte Kontrazeptiva als Kontraindikation gelistet werden. Das macht den Impfstoff letztenendes sicherer. Es ist schlicht zu erwarten, daß der ein oder andere Impfstoff für bestimmte Personengruppen weniger gut geeignet ist, oder in seltenen Fällen sogar gefährlich werden kann. Und es ist die Aufgabe vom PEI, das herauszufinden. Und das machen die recht ordentlich, finde ich. Einzig der Informationsaustausch der verschiedenen nationalen Impfinstitute könnte flotter sein. Aber von "ass covering" sehe ich hier nichts.