Fragen? Antworten! Siehe auch: Alternativlos
Nun, hier kommt gerade ein Leserbrief rein, der eine andere Interpretation nahelegt:
durch den ganzen anderen Bullshit, der so auf der Welt passiert, ist Belarus ja etwas in der Berichterstattung nach hinten gerutscht. Nun lief vor einigen Tagen folgender Bericht beim MDR:Ich stell mir da im Außenministerium so einen Möchtegern-US-Militär-General vor, der auf einer Zigarre kauend in die Kamera murmelt: THEY KNEW THE RISKS!![furchtbar langer mediathek-link]
hier als text:
https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/belarus-hilfe-demokratie-deutschland-100.htmlEs geht dabei um ein Projekt, bei dem einige Studierende aus Dresden und Freiberg vor einigen Jahren (also schon bevor die große Protestwelle letztes Jahr im Land los ging) Workshops für Studierende aus Belarus organisiert haben. Es ging dabei um studentisches Engagement an Unis bzw. studentische Beteiligung in der universitären Demokratie. Aber auch allgemein ging es um "Stärkung der Zivilgesellschaft und Demokratie". Das ganze Projekt war unter der Schirmherrschaft des Auswärtigen Amtes organisiert.
Von den Workshopteilnehmern ist mittlerweile mindestens einer für 4 Jahre im Knast und mehrere andere snd im Exil (z.B. in Polen). Die Studis, die damals die Workshops durchgeführt haben versuchen seit geraumer Zeit vergeblich über das Auswärtige Amt Unterstützung für die Betroffenen zu bekommen (z.B. Visa für die im Exil lebenden oder auch diplomatischer Druck zur Freilassung). Allerdings kommt vom Ministerium bisher hauptsächlich Schweigen zurück.
Ich finde es einigermaßen ungeheuerlich, dass die Bundesrepublik jungen Menschen in Workshops erzählt, wie toll Demokratie ist und dass man sich dafür einsetzen soll und dann - nachdem die Leute auf "uns" gehört haben - so tut, als sei nichts gewesen.
Ja, Menschenleben aufs Spiel setzen ist immer viel bequemer, wenn es nicht das eigene ist.