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Die Argumente gegen Impfung für Kinder haben noch mehrere Pferdefüße.So ist die Herzmuskelentzündung bei der Impfung steril, also da befindet sich kein vermehrungsfähiger Virus, sondern es gibt dort nur eine Entzündungsreaktion des Immunsystems auf das Spike. Das sorgt für einen generell eher kurzen und milden Verlauf dieser Entzündung. Das ist nicht der Normalfall.
Bei der Infektion sieht das genau andersrum aus, da ist ein vermehrungsfähiges Virus im Herzen. Und eine derartige Folge ist auch nicht eine isolierte Myokarditis, sondern PIMS/MIS-C (das sind zwei Namen für das gleiche Syndrom), bei dem erheblich mehr entzündet ist. Das ist lebensbedrohlich, deutlich häufiger (und auch unangenehmer), da sind auch schon Kinder gestorben, in den USA von 4400 Fällen 37. Die PIMS-Wahrscheinlichkeit beträgt 0,1%, es hat in den USA 4,4 Millionen registrierte Fälle von Kindern gegeben.
Hier auf „Wann liegt PIMS vor“ scrollen:
https://www.netdoktor.de/krankheiten/pims/pediatric-inflammatory-multisystem-syndrome/
Und das mit der „Impfung sorgt nicht für sterile Immunität“: Äh, doch. Nur halt nicht mit 100%, sondern irgendwo zwischen 40% und 80% (je nach Studie, je nach Messmethode). Die 40% sind PCR-positive Fälle, auch inklusive welche mit niedriger Virenlast, die wahrscheinlich nicht ansteckend sind. Die 80% sind relativ sicher ansteckende Impfdurchbrüche. Das ganze ist nicht so trivial, weil SARS-CoV-2 eine Überdispersion hat, also ohnehin nur ein Teil der Infizierten hinterher andere anstecken. Und diese ganzen Werte sind immer über die gesamte geimpfte Bevölkerung erhoben, also inklusive alter Leute, deren Immunsystem nicht so fit ist und erheblich weniger Antikörper produziert als das von Kindern. Es ist also durchaus möglich, dass die Impfung für Kinder, die dann zu 100 mal mehr Antikörpern führt wie bei alten Leuten, tatsächlich sehr oft sterile Immunität bringt.
Eine Reduktion der Ansteckungsrate auf 1/5 ist auf jeden Fall viel, viel besser als nichts, selbst eine um nur 40% (bei Influenza ist das die Gesamt-Wirkung bei den besonders gefährdeten Personen, da impfen wir ja auch). Man sollte da auf gar keinen Fall so eine digitale Argumentationslogik einreißen lassen, denn alles, was ein Impfstoff kann, ist nur in Wahrscheinlichkeiten bezifferbar. Ein Impfdurchbruch beweist eben nicht, dass die Impfung nutzlos ist, sondern nur, dass sie nicht zu 100% erfolgreich ist. Das behauptet aber auch niemand, und das muss sie ja auch nicht.
Die Sozialisten auf wsws.org haben sich als relativ gute Meta-Quelle in leicht verständlicher Sprache herausgestellt, deshalb einfach mal die Links nur von dort:
Durchseuchung der Schulen unethisch:
wsws.orgBlick über den großen Teich: Seit dem Ende der Sommerferien in den USA sind dort schon 29 Kinder an Covid-19 gestorben. Wir reden über gerade mal 4 Wochen…
wsws.orgEs bringt auch nichts, wie Biden in dem Artikel, alte Erkenntnisse bezüglich des Wildtyps der Infektion zu wiederholen: Delta ist für Kinder deutlich gefährlicher. Delta ist schneller als die vorherigen Varianten, und überrumpelt dann auch das eigentlich dauerhaft alarmierte Immunsystem im Kind. Und es ist davon auszugehen, dass Delta noch lang nicht das Ende der Evolution ist.
Und dann gibts noch das LongCovid-Problem, das irgendwo zwischen 2 und 10% der Kinder betrifft, bei den hospitalisierten sogar 25%:
Also: Impft eure Kinder. Für sie, für euch, für alle.