Fragen? Antworten! Siehe auch: Alternativlos
Fall aus meinem direkten Umfeld:Wir sind also von "jeder Tote starb an Corona" zu "ach was, ist nichts, bildest du dir nur ein" zurückgependelt.
Eine Universitätsstadt in Sachsen-Anhalt, Vierer-WG. Vor einer Woche war dort eine Freundin zu Besuch. Sie wurde später positiv getestet, meldete sich also bei ihren Kontakten. Eine Bewohnerin der besuchten WG ist jetzt ebenfalls erkrankt und wurde daher positiv getestet. Eine weitere Mitbewohnerin der WG hatte mit diesen beiden (nachweislich positiven!) Personen zum Teil über Tage hinweg Kontakt.Anschließend - noch war von den Infektionen nichts bekannt - hatte sie Kontakt zu ihren Eltern und Großeltern, war mit dem ÖPNV zwischen mehreren Städten unterwegs, war in Restaurants etc. - also ideale Gelegenheit, den Virus weiter zu verbreiten und auch manche Risikogruppen anzustecken. Bonus: Ihre Eltern arbeiten beide in medizinischen Einrichtungen.
Sofort nach Bekanntwerden der Infektionen rief sie also beim Gesundheitsamt an. Antwort: *Sie bekommt keinen Test, das sei nicht nötig.* Es könne ja sein, dass sie sich gar nicht angesteckt habe. Erst wenn sie Symptome habe, solle sie sich noch mal melden.
Sie hat jetzt die Wahl, mit den Öffis auf größere Entfernung in ihre WG zurückzukehren - wo auf jeden Fall eine Corona-erkrankte Mitbewohnerin auf sie wartet.
Oder sie bleibt bei ihrer Familie, unwissend ob sie ggf. ihre Eltern und Großeltern anstecken wird, die es dann weiter in die medizinischen Einrichtungen bzw. in ihre Wohneinrichtung tragen.