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Außerdem gab es Putschversuche (bei einem war zufällig ein BBC-Kamerateam vor Ort und hat draufgehalten, der Film heißt "The revolution will not be televised") und wie bei Castro lauter abenteuerliche Versuche, Präsident Chavez zu ermorden. Nur die Ölpreise haben wirklich Wirkung gezeigt. Am Ende starb Chavez mysteriös und plötzlich an Krebs, in einer Aktion, die von außen an das Polonium der Russen erinnerte.
Seit dem regiert sein Protege Maduro vor sich hin, hat aber nicht mehr die Öleinnahmen, um Chavez' Programme wirklich fortzuführen. In Venezuela gibt es eine kleine weiße Elite, die den Rest der Bevölkerung, die armen Ureinwohner, gnadenlos ausbeutet, und denen auch die Medien gehören. Chavez hatte denen die Ölförderung weggenommen und verstaatlicht und ihren TV-Sendern einen straatlichen TV-Sender entgegengestellt.
Die westliche Berichterstattung über Venezuela ist im Wesentlichen durch die Beschuldigungen und Behauptungen der Eliten-Medien Venezuelas und der Propagandamaschine der USA geprägt. Das heißt nicht, dass Maduro ein erfolgreicher Präsident wäre, aber wenn in Venezuela die Regierung behauptet, einen Putschversuch verhindert zu haben, ist das ungefähr drei Größenordnungen glaubwürdiger als wenn die USA einen "Gegenpräsidenten" aufstellen lassen und ihre Vasallenstaaten nötigen, den schnell anzuerkennen, weil Maduro ja angeblich illegitim sei.
Anyway, was ist jetzt passiert? Maduro hat angesagt, er habe 25000 Soldaten mobilisieren lassen, weil es einen Invasionsversuch der USA gab. Das klingt ja schon mal völlig absurd, aber stellt sich raus: er plustert das für seine Propaganda auf, aber die Kernaussage stimmt.
Ein in Florida lebender US-Veteran, Jordan Goudreau, hatte bereits vor Maduros Rede erklärt, er habe mit den beiden festgenommenen US-Amerikanern im Rahmen einer Mission zusammengearbeitet, deren Ziel die "Befreiung" Venezuelas gewesen sei. Auch sie seien ehemalige US-Soldaten, mit denen er im Irak und in Afghanistan gedient habe.Das war also technisch gesehen tatsächlich ein Invasionsversuch unter Beteiligung von US-Soldaten.
Goudreau ergänzte zunächst, er habe mit dem von den USA unterstützten Oppositionsführer Juan Guaidó einen Pakt zum Sturz Maduros geschlossen. Die Vereinbarung habe Guaidó aber nie eingehalten. Dennoch preschte Goudreau nach eigenen Angaben mit einer unterfinanzierten Operation mit fast 60 Kämpfern voran, darunter die zwei US-Veteranen. Guaidó wies hingegen jegliche Beteiligung zurück.Nur sieht es halt nicht so aus, als sei die US-Regierung involviert gewesen. Das war bloß ein weiterer freidrehender Florida Man mit seiner Privatarmee.