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Gut, alles Hörensagen, daher hatte ich das auch nicht im Blog.
Aber was als nächstes passierte, das zieht mir gerade einigermaßen die Schuhe aus.
Es ging damit los, dass Fox News (!) Aziz Ansari verteidigte. Der Mann ist indischer Herkunft, die Familie hat ihn muslimisch erzogen, er ist auch eher eine schmächtige Figur, und von ihm zu der Klägerin gab es auch sonst kein Machtgefälle, mit dem man eine Nötigung hätte begründen können. Fox News, die NOCH NIE jemanden aus den verhassten "liberal elite" von Hollywood gegen Vorwürfe verteidigt haben, verteidigen jetzt Aziz Ansari. Und der Rest der Presse auch. Selbst in der Hochburg des Feminismus im Mainstream-Fernsehen, The View, gab es ein Segment dazu, wo Panelistin Woopie Goldberg damit eröffnet, sie habe ja keine Ahnung, was ein non-verbal cue sein soll, sie habe man damals so erzogen, dass sie halt nicht mitgeht, wenn sie nicht will, dass es zu Sex kommt. Und sie fragt dann ihre junge blonde Mitpanelistin, und die erzählt, sie hat auch keine Ahnung, was das sein soll, und sie sei ja heilfroh, seit vier Wochen verheiratet zu sein, denn zu normalen Dates kann es ja nicht mehr kommen, wenn immer das Damoklesschwert so eine Karrierevernichtung über einem oder beiden Teilnehmern hängt. Im Übrigen sei sie ja in ihrer Beziehung die Celebrity und versetzt sich daher eher in Aziz Ansari rein. Und unten im Bild die Einblendung "convicted of not being a mind-reader?"
Krawumm. Ich habe noch nie etwas so schnell implodieren sehen wie #metoo.
So schnell gar, dass ich anfange zu überlegen. Nehmen wir mal an, ich wäre eine PSYOP-Abteilung, und mich beauftragt ein Republikaner-Thinktank damit, #metoo plattzumachen, und ich müsste mir eine Geschichte ausdenken, die wirklich überhaupt gar keinen Raum dafür lässt, das Narrativ des armen verfolgten Opfers aufrecht zu erhalten — ich wüsste gerade nicht, was ich da noch besser hätte optimieren können. Die Details passen echt alle. Bis hin zu: Er hat ihr noch das Uber nach Hause gezahlt, d.h. sie ist nicht rausgestürmt und hat ein Taxi genommen, was man möglicherweise nicht nachweisen könnte, sondern es war ein Uber und er hat es gerufen und der Fahrer hat gesehen, ob sie unzufrieden aussah oder nicht.
Weia. Ich glaube, #metoo ist jetzt tot. Und der Third-Wave-Feminismus ist Opfer seiner eigenen "das Opfer hat immer Recht"-Mentalität geworden. Ich sehe gerade nicht, wie dieser Schaden wieder ausgeglichen werden kann.
Die Frau scheint es aber tatsächlich zu geben, und das Date hat auch stattgefunden. Ob die jemand bezahlt hat, diese Vorwürfe zu erheben?
Update: Ich werde gerade darauf hingerwiesen, dass ich das falsch zusammengefasst habe.
Die beiden hatten keinen Sex. Er hat sie mit hochgenommen und hatte auch vor, mit ihr zu schlafen. Ihre nonverbalen Hinweise hat er nicht deuten können.
Sie hat aber dann deutlich gesagt, dass sie keinen Sex mit ihm will. Er hat das respektiert, sich wieder angezogen, ihr ein Taxi gerufen und ihr auf der Couch Gesellschaft geleistet, bis das Taxi kam.
Das ist ja noch krasser! Was ist denn dann bitte der Vorwurf? Dass er ihre Grenzen respektiert hat?!