Fragen? Antworten! Siehe auch: Alternativlos
Wir haben ja in Deutschland seit dem 2. Weltkrieg das Modell, dass freie Meinungsäußerung garantiert wird, aber du darfst nicht den Holocaust leugnen oder Volksverhetzung betreiben. Die USA haben hingegen traditionell das Modell, dass jeder alles sagen darf. Gut, nicht ganz alles. Die Rechtssysteme ziehen gemeinsame Grenzen bei Beleidigung oder sowas wie falschem Hilferuf.
Aber traditionell durfte man in den USA den Holocaust leugnen, "die Neger" als Untermenschen bezeichnen und ähnliches. Und das Argument dafür war, dass das ja der Gesellschaft ermöglicht, sich damit auseinanderzusetzen und das zu widerlegen und man sieht ja, dass das funktioniert, weil die USA weniger Nazis als wir haben.
Aus meiner Sicht hat sich das jetzt unter Trump verschoben. Nicht nur haben die USA jetzt signifikant viele Rechtsradikale, sie fangen jetzt auch mit Hate-Speech-Sachen an. Wobei das wohlgemerkt einzelne Firmen sind, nicht der Staat, der hier "Plattformen entzieht", das ist also keine staatliche Zensur.
Aber die Debatte müsste man an der Stelle eigentlich nochmal neu führen, findet ihr nicht? Sind wir uns jetzt einig, dass Free Speech doch nicht gegen Extremismus hilft?
Ist Zensur doch das bessere System? Warum?