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Nach einigem Suchen ist der Übeltäter nun gefunden: Ein Stromgenerator der örtlichen Elektrizitätswerke. Der Versorger lässt gerade ein Transformatorenhaus in Waanrode umbauen. Damit aber trotzdem ausreichend Energie im Dorf vorhanden ist, hat man einen Stromgenerator dazu geschaltet. Damit der aber wiederum nicht kollabiert, wenn plötzlich die Solaranlagen anspringen, wurde die Stromfrequenz leicht verändert. Statt wie sonst üblich mit 50 Hertz, fließt der Strom in Waanrode nun mit 51 Hertz.Ja und so Gammel-Billiguhren, die ihre Zeit aus dem Stromnetz beziehen, die laufen dann halt schneller. m(
Update: Ich habe vor Jahren mal einen Auftrag bei einem Stromunternehmen gehabt. Als ich zu denen vor Ort kam, war an der Wand so ein LCD-Display, auf dem stand sowas wie 50.000000123. Ich guckte fragend, da erklärten sie mir, dass das die Netzfrequenz ist. Wenn mehr oder weniger Strom abgenommen als eingespeist wird (das ist Jahre her und ich bin kein Elektriker, verzeiht mir also Falschdarstellungen an dieser Stelle), dann schlägt sich das auf die Stromfrequenz nieder. Und weil so viele Geräte das Stromnetz zur Zeitberechnung nehmen, misst der Stromanbieter die Frequenz und … macht dann nachts Korrektur-Änderungen. Wenn also tagsüber die Frequenz um ein paar Millihertz abgewichen ist, lässt man das nachts in die Gegenrichtung zurückabweichen, damit die Uhren wieder richtig gehen.
Für mich war das damals ein massiver Fnord, aber wenn man das verstanden hat, versteht man auch, dass es sogar eine bessere Idee ist, wenn Uhren die Zeit vom Stromnetz nehmen, als wenn sie einen eigenen Quartz haben. So ein Quartz geht pro Jahr ein paar Minuten falsch, das Stromnetz hoffentlich nie. Außer halt jetzt in Belgien :-) (Danke, Tobias)