Fragen? Antworten! Siehe auch: Alternativlos
Denn während wir fast jeden Tag darüber lasen, wie zerrüttet und unprofessionell die Kampagne von Trump angeblich sein sollte, erfuhren wir praktisch nichts vom organisierten Wahnsinn im Clinton-Lager. Was hier gestritten, entlassen, intrigiert, versagt, verbockt, übersehen und vertuscht wurde: Es ist ein Stoff für einen Roman, den kein Journalist für berichtenswert hielt.Und während wir uns diese Erkenntnis durch den Kopf gehen lassen, sollten wir auch einen Blick darauf haben, dass die US-Medien gerade unter Trump geradezu elektrisiert wirken. Die New York Times hat ihre Mitarbeiter im Weißen Haus auf 12 verdoppelt, plötzlich ist da eine Art Anti-Trump-Koalitions-Professionalität eingezogen, auch die Washington Post verkauft plötzlich wieder mehr Abos.Wenn man Allen und Parnes liest, wird deutlich, wie viel wohl zu recherchieren gewesen wäre, denn sie selber erfuhren ja alles: So viele Mitarbeiter von Clinton waren geradezu depressiv, weil sie erlebten, wie spektakulär ihre Kandidatin versagte. Wenn jemand den nahenden Untergang kommen sah, dann sie, und sie sagten es auch – aber keine Zeitung, kein Fernsehen, kein Journalist kam dieser internen Verzweiflung auf die Spur.