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Die Linke hat zu großen Teilen die Wirtschaftspolitik einfach aufgegeben und den BWLern und Juristen überlassen. Neoliberales Denken ist auch bei den Linken tief verankert. Siehe Trickle down effekt im Feminismus (Quote für Aufsichtsräte führt dann zur Verbesserung der Situation aller Frauen) und auch der Run um Geld und Posten.Dieses Framing hat mich gerade echt geflasht. Trickle Down Feminismus? So habe ich das noch nie gesehen. Oh Mann, muss ich mal drüber nachdenken.
Dieser Run um Geld und Posten vermute ich auch am ehesten bei dem ganzen "Nazis, überall nur Nazis"-Geschrei. Da wird provoziert, dann kommen unterirdische Gegenreaktionen und dann "Seht, lauter Nazis, da muss man was gegen tun, gebt uns Geld, wir machen aktiv etwas gegen Nazis!11!1!"Ich glaube nicht, dass die Linken so materialistisch motiviert sind. Auch nicht die Talkshow-Salonkommunisten. Mein Eindruck ist, dass die wirklich glauben, sie tun das Richtige. Das ist im Übrigen eine der wichtigsten Lektionen im Leben. Jeder glaubt immer, was er tut sei gerechtfertigt oder gar Das Richtige und er kämpfe für Die Gute Sache. Auch die Nazis. Die haben halt ein anderes Denkgerüst, sonst könnten sie sich das nicht zurecht konstruieren. Aber den Leuten Böses zu unterstellen, das ist immer Blödsinn. Wenn man schon das Fundament des Handelns nicht versteht oder leugnet, dann wird man auch nichts ändern können.Bei vielen von diesen Empörungswellen (z.B. #Aufschrei) und emotionalen Kampagnen ("Seht wie schlecht es den Zwangsprostituierten geht, wir müssen da etwas tun") die nur Symptome behandeln geht es eigentlich nur darum seinen Namen in die Presse zu bekommen und sich als derjenige mit der Lösung zu präsentieren um an Fördermittel und / oder Posten zu kommen.
Dabei ist Wirtschaftspolitik der Schlüssel für alles. Infrastruktur und Grundbedürfnisse für alle gedeckt durch einen verteilenden Staat und Luxusbedürfnisse weiter rein kapitalistisch würde den Zwangsprostituierten mehr helfen als alle Verbote und Registrierungspflichten und sonstiges und auch der alleinerziehenden Mutter mehr als es jede Quote jemals könnte.
Aber Links ist heute nicht mehr linke Wirtschaftspolitik sondern nur noch so vielen Menschen wie möglich zu unterstellen das sie Nazis, Querfrontler, Sexisten, Rassisten und sonstige Etiketten sind um Empörung zu erzeugen und in die nächste Anne-Will-Sendung eingeladen zu werden.
Ich glaube, dass die Linken glauben, sie tun das richtige, und der Rest ist Virtue Signalling. Die ganzen Schützengräben mit den verschiedenen Fraktionen sind alle überzeugt, sie seien die einzigen wahren Linken und die anderen sind Verräter an der guten Sache. Und dass von der guten Sache nichts mehr übrig ist, nachdem die da ihren Giftgas-Grabenkrieg geführt haben, das merkt niemand. Die Sicht aus so einem Schützengraben ist ja auch stark eingeschränkt.