Fragen? Antworten! Siehe auch: Alternativlos
Ich beteilige mich seit einigen Jahren an der Konzeption und Durchführung von diversen Führungen und Workshops für Schüler zum Thema Antike. Das Feld ist sehr groß und wird natürlich von mehreren Studenten aus Eigeninitiative getragen.Mittlerweile stehen wir nur vor dem Problem, dass uns der Nachwuchs an jungen Studenten fehlt, der diese Arbeit weiterführt. Die Meisten von Uns haben nun schon ihre Abschlüsse und werden innerhalb des nächsten halben Jahres keine Führungen mehr absolvieren können.
Trotz Unterstützung der Dozenten konnten wir bislang keine neuen Studenten für diese Arbeit gewinnen, obwohl Museumsarbeit ein wichtiger Aspekt der Archäologie ist. Auf Anfrage kommt meistens nur eine Ablehnung, weil man mit dieser Arbeit weder eine Prüfung noch ein Seminar ersetzen kann. Es ist eine freiwillige Arbeit, die zwar mit einer Art Praktikumszeugnis belohnt wird, jedoch nicht innerhalb des Studiums abgerechnet werden kann. Es fehlt allgemein an Bereitschaft, sich auch nur eine Stunde in der Woche mit etwas zu beschäftigen, was nicht direkt mit dem Studium zu tun hat. Durch die Einstellung der jüngeren Studenten, bloß nicht mehr zu machen, als gefordert wird, steht das Projekt, welches von Schulen aller Art bislang sehr gut aufgenommen wurde, kurz vor dem Ende, da der Nachwuchs fehlt.
Zudem gibt es derzeit Beschwerden, dass einfache Grundkenntnisse, wie das Lesen von Karten und Plänen und auch kritisches Lesen von Literatur, nicht vorhanden sind. Man ist im Prinzip schon so weit mit dem Bildungssystem, dass selbst philosophische Randfächer bald Aufbaukurse brauchen, damit die Studenten ein akzeptables Niveau bekommen.
Das, was derzeit von den Schulen kommt, scheint sich in meinen Augen nur sehr eingeschränkt für ein Studium zu eignen. Es gibt sicherlich eine Menge Studenten, die alles bewerkstelligen können und mit Freude an ihrem Fach auch freiwillige Arbeiten erledigen. Aber der Konsens ist bisher, dass die jüngeren Jahrgänge kaum noch zu etwas taugen.