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Jetzt gibt es gerade wieder so einen Fall. Die Plasterouter, die von den Herstellern keine Security-Updates kriegen, weil die Hersteller doof sind und nach Lulu riechen lieber ihren Profit als die Sicherheit ihrer Kunden maximieren. Da haben auch alle möglichen Experten gemeckert, aber ich sehe das inzwischen als positiv an, wenn man irgendwo überhaupt noch plausible deniability hat. Denn Freiheit definiert sich am Ende als der Raum, in dem wir Dinge tun können, die nicht uns attribuierbar sind. Der Raum, in dem wir noch unerkannt bleiben können. Unsere Gesellschaft hat sich von der Technologie und den Security-Fetischisten vor den Karren spannen und durchs Dorf ziehen lassen, so dass jetzt dank Überwachungskameras und anfallenden Daten von Mobiltelefonen und Kreditkarten praktisch das gesamte Leben nachvollziehbar ist. Damit sind wir das Verbrechen nicht losgeworden, auch das Sicherheitsgefühl hat meiner Beobachtung nach nicht zugenommen. Wir sind nur immer weniger frei geworden.
Jetzt gab es gerade einen Fall, wo jemand von den "Rechteinhabern" eines Hollywood-Films verfolgt wurde, und der hat dem Richter erklärt, er vermute, dass sich jemand über eine Sicherheitslücke in seinem Plasterouter Zugang zu seinem Internetzugang beschafft haben könnte, und der habe dann auch so diese fiese Raubmordkopiererei durchgeführt.
Und überraschenderweise fand der Richter: Stimmt, das diese Möglichkeit müsse vom Rechteinhaber hinreichend widerlegt werden, und das sei nicht geschehen, daher … Filesharing-Klage abgeschmettert.
Es liegt natürlich die Vermutung nahe, dass da nur ein Richter in Notwehr die Prozesslast durch die Contentmafia einschränken wollte, und dann ein "suchen Sie sich mal ein anderes Gericht für ihre lächerlichen Gängelklagen" gepullt hat. Aber so als Fanal der Hoffnung ist das schon sehr schön. Ich für meinen Teil hoffe, dass sich ab jetzt weniger Leute beklagen, dass ihre Plasterouter nicht updatebar sind.