Fefes Blog

Fragen? Antworten! Siehe auch: Alternativlos

Wed Nov 28 2012

• [l] Teil der Hypothekenkrise war ja, dass die Bankster ihre "AAA"-Altpapierpakete nicht nur einfach so zum Kauf angeboten haben, sondern dass sie auch gleich noch von unseriösen Versicherungsgesellschaften Policen mitverscheuert haben. Die Policen hätten im Ausfallsfall das Risiko ersetzen sollen. Das war das Argument, mit dem die Investoren für ihre schattigen Stinkbombenpäckchen gefunden haben. Natürlich sind die Versicherungen dann sofort geplatzt, als die ersten Auszahlungen fällig wurden.

  Die große Ironie an der Geschichte ist, dass jetzt die Überlebenden unter diesen Versicherungen die Bankster verklagen, weil sie ja angeblich irregeführt worden seien über die tatsächlichen Risiken. Nun ist sicher der eine oder andere versucht, sich zu freuen, dass die Bankster endlich zur Verantwortung gezogen werden, aber natürlich ist das eine gewaltige Farce alles. Denn die Bankster haben ihr Risiko ja schon auf den Steuerzahler abgewälzt, und wenn man sie zu ihren Missetaten befragt, dann steht für sie nur noch die Frage im Raum, ob sie selbst vielleicht persönlich ihre Boni verlieren könnten, wenn sie Fehlverhalten zugeben. Daher laufen solche Befragungen dann so ab (befragt wird hier der CEO der Bank of America zu Countrywide, einem dieser Hypotheken-Betrüger, die die BoA am Ende übernommen hat):

  Q: By January 1st, 2010, when you became the CEO of Bank Of America, CFC – and I'm using the initials CFC, Countrywide Financial Corporation – itself was no longer engaged in any revenue-producing activities; is that right?

  Moynihan: I wouldn't be the best person to ask about that because I don't know.

  Der Mann ist der CEO der Bank of America, und er kann sich an keine Details zu der größten Acquisition in der Geschichte seiner Firma erinnern?! Nicht zu fassen.

  Amnesie vor Gericht ist bei Kapitalisten offensichtlich eine Berufskrankheit.