[l] Ich hatte ja berichtet, dass in den USA der Supreme Court entschieden hatte, dass auch Firmen Politikern Geld spenden dürfen. Es war klar, dass das zu übler Korruption führen würde, aber das hier ist schon nochmal eine besonders erwähnenswerte Geschichte: Mitt Romneys Super PAC hat eine Million Dollar Spende von einer mysteriösen Firma gekriegt, die sich ein paar Wochen später aufgelöst hat. Eine PAC ist ein Political Action Committee (in den USA wird die Wahlwerbung üblicherweise nicht von den Politikern selber bezahlt sondern von privaten Vereinigungen. Die fühlen sich dann häufig auch nicht so an Recht und Moral gebunden und werfen ganz übel mit Dreck und sind sich auch für grobe Falschdarstellungen nicht zu fein. Das ist so weit gegangen, dass inzwischen die Kandidaten bei den PACs, die sie für halbwegs seriös halten, am Ende des Spots ein "Mein Name ist Mitt Romney und ich unterstütze diese Botschaft" einsprechen, damit sie gegenüber den anderen Dreckwerf-Spots glaubwürdig leugnen können.Ein Super PAC ist jetzt eine neue Art des PAC, bei der es eben kein Limit für die Größe der Spenden und Ausgaben gibt. Super PACs müssen sich nicht mit den Kandidaten oder Parteien koordinieren und müssen auch nicht ihre Spender offenlegen.
So macht man heute Parteispenden in den USA. Auf der anderen Seite muss man fairerweise sagen, dass die Amis auch kein System wie bei uns haben, bei denen Parteien nach der Wahl ihre Wahlkampfausgaben erstattet kriegen können, je nach dem wieviele Stimmen sie eingefahren haben. Insofern ist Wahlkampf in den USA immer eine Casino-Zockerei, und die Kandidaten sind eher versucht, Spendern nach der Wahl freundlich gestimmt zu sein.
Update: Es gibt einen Bekenner-Interview (Danke, Mathias)