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Jetzt machte Alvar Freude vom Arbeitskreis gegen Internet-Sperren und Zensur (AK Zensur) die Probe aufs Exempel, analysierte mit automatischen Verfahren die diversen europäischen Sperrlisten und schrieb die Provider an, auf deren Servern sich laut der Listen kinderpornographisches Material befinden soll. Mit beeindruckender Resonanz: Innerhalb der ersten 12 Stunden nach Aussenden der Mails wurden bereits 60 Webauftritte gelöscht.Schon nach Minuten waren die ersten Seiten weg. Drei davon waren in Deutschland gehostet. Alvar Freude hat also innerhalb einem Tag mehr für den Kinderschutz in Deutschland getan als Frau von der Leyen und das BKA zusammen in vier Jahren.
Bei der überwiegenden Mehrheit der Webseiten, darunter einigen aus Deutschland, zeigte sich bei der Überprüfung durch den Provider, dass die Webseiten kein kinderpornographisches, teils überhaupt kein irgendwie beanstandbares Material enthielten - die Webauftritte waren folglich zu Unrecht gesperrt. In Finnland werden zudem auch mehrere inländische Webseiten blockiert, die sich kritisch mit den dortigen Internet-Sperren auseinandersetzen.Das deckt sich ja genau mit den Erwartungen an die Zensurlisten. Keiner der Provider war informiert, dass er auf "Kinderporno"-Internetzensurlisten gelistet war.
Der interessante Punkt daran ist, dass es weniger Aufwand für das BKA wäre, dem jeweiligen Provider eine Email zu schreiben, als irgendwelche verschlüsselten URL-Listen an die ISPs rauszuschicken. Und dann wären die Seiten auch tatsächlich weg und nicht nur ein Schild davor gestellt.