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Die Royal Bank of Scotland überrascht nicht, aber die anderen sind interessant. Barclays hat gerade erst die Brokerspalte von Lehman Brothers übernommen. Ich hatte mich noch darüber lustig gemacht, dass die selber am Abgrund stehen. Aber da sieht man mal, wie solche staatlichen Rettungsaktionen nach hinten los gehen. Barclays hat offensichtlich darauf spekuliert, dass sie eh gerettet werden, und dann mit Geld, das sie nicht hatten, die Lehman-Trümmer gekauft. Und daher können solche Rettungsaktionen nicht funktionieren. Banker leben vom Spekulieren. Wenn man denen eine Rettungsleine hinwirft, dann versuchen die erst mal mit Spekulationen auf die Länge der Leine Profit zu machen.
Von Lloyds TSB hieß es bisher nicht, dass die pleite sind. Aber die haben kürzlich HBOS "retten" müssen. Zwei Möglichkeiten. Entweder die waren pleite und das lief analog zu Barclays, oder die haben einfach keinen Bock gehabt, HBOS retten zu müssen (das kam ja auch auf Brokern der Regierung zustande), und jetzt wollen die quasi ihr Kapital zurück haben. Und die Zeit dafür ist hervorragend, denn die Regierung steht mit dem Rücken zur Wand. Wenn die geschickt agieren, müssen sie vermutlich nicht mal wirklich Anteile an den Staat abgeben.
Tja, wie man in Finanzkreisen so schön sagt: there's blood in the streets. Die perfekte Gelegenheit für Käufe. :-)
Oh, übrigens, lustiges Detail am Rande: ein paar Tage nach der AIG-"Rettung" haben die erst mal für ne halbe Million Dollar eine fette Strandparty in Kalifornien geschmissen und die Regierung ist gerade ein bisschen ungehalten deshalb.
Details of the week-long getaway enraged legislators at a congressional hearing yesterday where AIG's former bosses were accused of spending taxpayers' money on pedicures, golf games and cocktails.
Und der Lacher ist: beide Seiten haben Recht! Aus Sicht der AIG-Bosse war das gerade der größte Erfolg ihrer Karrieren, sie haben das Schiff in den Boden gerammt, aber die Pleite verhindert.