Fragen? Antworten! Siehe auch: Alternativlos
Auch sonst ist das alles recht ungewöhnlich.
Dass Vertreter der Polizei verkleidet mit Perücke und angeklebtem Bart vor einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss aussagen, ist ein Novum. Das kannte man bisher nur von Zeugen des Verfassungsschutzes. Dazu passt, dass sich auf der gut besuchten Zuschauertribüne ein weiterer LKA-Mann inkognito aufhielt, ausgestattet mit einem normalen Besucherausweis. Als Journalisten das herausfanden und ihnen fragten, warum er da sei, antwortete er, er müsse nicht sagen, welchen Auftrag er habe. Der ständig anwesende Vertreter der Innenverwaltung von Berlin hatte keine Ahnung von dem LKA-Besucher.Gut, dass wir gerade alles Corona-desinfizieren. So überdeckt der Geruch der Desinfektionsmittel den üblen Gestank dieser Geschichte hier.
Leuchtet ja auch irgendwie ein, aus der Perspektive eines typischen AfD-Wählers. Scheiß auf die Moslems, die fiesen Linken sind hier das Problem!1!! (Danke, Bernd)
Aber keine Sorge. Für Reiseberatung zu Terror-Ausbildungslagern in Syrien haben wir ja den Verfassungs"schutz"
Bonus:
Dem ZDF zufolge soll der Spitzel schon ab Mai 2013 dem Verfassungsschutz berichtet haben, demnach war er auch im Umfeld des Attentäters Anis Amri eingesetzt.Aha. Soso.
Wie konnte der jemals ins Amt kommen?
Wieso gibt es das Amt überhaupt noch!?
Bonus: Die arbeiten in dem Kommissariat, das für Anis Amri zuständig war.
Ob die den deshalb gewähren ließen? Damit die Schafe da draußen endlich sehen können, was für verderbte Schlangen diese ganzen fiesen Moslems sind?
Warum nicht?
Nun, dafür hat die Polizei folgen großartige Ausrede:
Nach SPIEGEL-Informationen wurden die Daten automatisiert überprüft, die vergleichsweise kleinen Bilddateien fielen dabei durchs Raster.JA! Ein Software-Problem! Hey, wieso sollte Software nicht auch an Terroranschlägen Schuld sein. Ist ja sonst schon an allem Schuld.
Es gehe aber nicht nur darum, Fehler der Vergangenheit klar zu benennen. "Wenn es neuere, intelligentere Software gibt, die dabei helfen kann, solche Fehler in Zukunft zu vermeiden, dann: her damit", sagte der Minister.Na so eine Überraschung! Die Polizei braucht mehr Geld, damit sie mehr schlechte Software anschaffen kann, die dann das nächste Mal wieder Schuld ist. Hauptsache der Minister ist nicht Schuld.
Eine wichtige Bezugsperson des Terroristen Anis Amri in der militanten Islamistenszene war ein V-Mann des Landeskriminalamts Nordrhein-Westfalen. Recherchen des rbb und der "Berliner Morgenpost" belegen nun, dass die sogenannte Vertrauensperson VP-01 frühzeitig Islamisten zu Anschlägen in Deutschland angestachelt haben soll. Laut eines Zeugens war dabei auch von einem Anschlag mit einem Lkw die Rede.Tja, so ein Verfassungsschutz braucht halt Geld. Und Geld kriegt man als Verfassungsschutz nach Anschlägen.
Update: Jaja, LKA, nicht Verfassungsschutz. Hört doch mal auf, mir meine Witze mit euren Fakten kaputtzumachen!1!!
Stellt sich raus, dass der vorher schon hätte verhaftet werden können.
Es sei ein neues Dokument aufgetaucht, das ihm bereits im November gewerblichen, bandenmäßigen Handel mit Betäubungsmitteln vorwarfJa, äh, warte mal, wieso wurde der denn dann nicht verhaftet?!
Jetzt werde geprüft, ob das Dokument im Landeskriminalamt möglicherweise vorsätzlich zugunsten Amris zurückgehalten wurde. Es seien bereits disziplinarrechtliche Maßnahmen eingeleitet worden.Oooooh, whut?
Und dpa sagt, es sei Anzeige wegen Strafvereitelung im Amt gestellt worden. Holla!
Hmm, ab wieviel Inkompetenz auf einem Haufen nimmt man als Verschwörungstheoretiker eigentlich die Vorsatz-Hypothese in die Hand?
[x] Geheimdienst-Quellen *BINGO*
Old and busted: Ausweis am Tatort gefunden.
New hotness: Auf der Flucht sein Handy verloren. Mit dem Handy kann man die Person heutzutage wahrscheinlich besser zuordnen als mit dem Pass…
Reicht euch noch nicht? Ich hab noch einen!
Der Terrorverdächtige Tunesier Anis Amri ist den deutschen Sicherheitsbehörden offenbar bereits vor Monaten durch alarmierende Äußerungen aufgefallen. Nach SPIEGEL-Informationen tauchten bei Ermittlungen gegen mehrere Hassprediger Ergebnisse aus der Telekommunikationsüberwachung auf, in denen sich Amri offenbar als Selbstmordattentäter anbot.[x] Attentäter bereits überwacht
Die italienische Zeitung "La Repubblica" berichtet, der Tunesier Anis Amri sei 2011 in Italien angekommen und zuerst im Aufnahmezentrum der Insel Lampedusa untergebracht gewesen. Dort habe er zu der Gruppe von Bewohnern gehört, die aus Protest über die Unterbringung am 19. September 2011 ein Feuer gelegt hätten.Tunesien hat das abgelehnt, obwohl er Tunesier ist, und obwohl er in Abwesenheit zu fünf Jahren Knast wegen schweren Raubes verurteilt worden war.Danach sei Amri zuerst nach Catania, dann nach Palermo gebracht worden wo er eine vierjährige Haftstrafe wegen Brandstiftung abgesessen habe. Demnach sollte er nach Tunesien abgeschoben werden, was dort jedoch abgelehnt wurde.
Tunesien war früher französische Kolonie, und hat 1956 die Unabhängigkeit erklärt. Danach ist das Land aber in Korruption und Vetternwirtschaft versunken. Tunesien hat überhaupt erst in den letzten paar Jahren so Sachen wie freie Wahlen und eine ordentliche Verfassung gekriegt, in der so progressive Dinge wie Religionsfreiheit und Gleichstellung von Mann und Frau drinstehen. Sie haben eine vergleichsweise akzeptable Staatsverschuldung und geben nur 1,4% ihres Haushaltes für Militär aus.
Das kam aber alles, als der mutmaßliche Terrorist schon außer Landes war.