Fragen? Antworten! Siehe auch: Alternativlos
Ach komm, Fefe, das war bestimmt nur Kleinkram. Nicht der Rede wert!
Laut Liste wurden im AKW Tihange in den fünf Jahren insgesamt elf Mitarbeiter radioaktiver Strahlung ausgesetzt. Die Fanc versichert, dass die Vorkommnisse nicht sicherheitsrelevant gewesen seien und die zulässigen Grenzwerte bei den betroffenen Mitarbeitern nicht überschritten wurden. Auch sonst habe man sich an alle Vorschriften gehalten.Sehr ihr? Kein Grund zur Beunruhigung!
In diesem Sinne ist in Doel gerade tatsächlich die Kernkraft sicher.
Sehr geil auch das Statement der Betreibergesellschaft:
"Es ist nicht ungewöhnlich, dass einer der Reaktoren ausfällt", sagte Nele Scheerlinck, Engie-Electrabel-Sprecherin laut der belgischen Zeitung Grenzecho und ergänzte: "Im Durchschnitt gibt es weltweit einen automatischen Stopp pro Reaktor und Jahr, aber es kommt in der Tat nicht oft vor, dass alle vier Reaktoren abgeschaltet werden."Lieber einmal zu früh runterfahren, wenn ihr mich fragt.
Dem WDR liegt nun ein Schreiben der Brüsseler Atomaufsicht vor, in dem erstmals Zahlen über Precursor-Ereignisse in belgischen Atomkraftwerken genannt werden. Demnach gab es hier zwischen 2013 und 2015 insgesamt 14 Precursor-Fälle - davon mehr als die Hälfte in dem Reaktor Tihange 1.Da wird doch jetzt bestimmt gehandelt, denkt ihr euch? Aber nicht doch!
Die Bundesregierung jedoch wiegelt ab. Atomsicherheit sei Angelegenheit der jeweiligen Regierungen, so das Umweltministerium gegenüber dem WDR.Hmm. Mich irritiert so ein bisschen, dass da die üblichen "keine Gefahr für die Bevölkerung"-Floskel fehlt.
SPIEGEL ONLINE: Was haben die Grünen bei den Sondierungen gelernt?… o_OHabeck: Wir waren gezwungen, unser Wahlprogramm zu einem Ergebnisprogramm zu machen. Beispiel CO2-Reduktion: Wir konnten nicht mehr nur Gigawatt-Forderungen erheben, sondern mussten auch erklären, wie dabei die Versorgungssicherheit gewährleistet bliebe. Das war eine Wirklichkeitshärtung.
Die sind ernsthaft während der Sondierung zum ersten Mal gefragt worden, ob sie ihren Plan gegengerechnet haben?!
Heilige Scheiße! "Wirklichkeitshärtung", ich kipp aus den Latschen!
Leute, lasst euch das eine Lehre sein! So kann das enden, wenn man sich in irgendwelche virtuellen Parallelblasenwelten zurückzieht!
Update: Ein Einsender fügt hinzu:
bemerkenswert wird das Ganze ja erst wirklich, wenn man weiß, was Lindner und Kubicki in ihrer Pressekonferenz gesagt haben. Die sprachen davon, dass zwischen Belgien und einem westlichen Bundesland (könnte NRW gewesen sein) eine Absprache bestehe: Deutschland versorge Belgien mit Kohlestrom, damit die Tihange abschalten könnten. Ja, genau, _das_ Kernkraftwerk. Derentwegen in Aachen Jodtabletten verteilt werden. Dessen Abschaltung könnten die nicht durchgerechneten Umweltpläne der Grünen also verhindern.
Denn an der Geschichte der AKW ist brisant, dass die Dokumente über den Zustand der Druckbehälter bei ihrer Herstellung verschwunden sind – das hat die Fanc auch bestätigt. „Dies begründet den Verdacht, dass die Dokumentationen über diese Risse vom Betreiber/Hersteller unterdrückt worden sind. Alleine diese Tatsache müsste zur vorläufigen Einstellung des Betriebs der Anlage führen“, schreibt der renommierte Atomwissenschaftler Wolfgang Renneberg in einem Gutachten.Meiner Meinung nach hätte es für DIE Erkenntnis keinen renommierten Atomwissenschaftler gebraucht. :-)
Die zusätzlichen Risse seien entdeckt worden, weil die Kamera anders als bisher positioniert worden sei.Aber macht euch keine Sorgen, denn
Das Ergebnis der Prüfung insgesamt habe dazu geführt, dass die Atomaufsicht keine Einwände gegen ein Wiederanfahren des Reaktors habe.Ja genau, mehr Risse im Atomkraftwerk heißt mehr Sicherheit! Da kann gar nichts passieren.
Die Sicherheit des Reaktors sei damit in keiner Weise infrage gestellt, erklärte Jambon der Nachrichtenagentur Belga.Natürlich nicht!1!! (Danke, Jens-Olaf)
Aber macht euch keine Sorgen, denn:
Das sei kein Sicherheitsrisiko, sagt die belgische Atomaufsicht.Nein, natürlich nicht. Das mit der Deklaration machen wir bloß aus Arbeitsbeschaffungsgründen.
Oder, wie der Einsender kommentiert:
wenn sich jemand mit der Sicherheit von AKWs auskennt, dann doch die Leute in der Ukraine. Wenn die jetzt noch die Profis, die Doel und Tihange betreiben, hinzuziehen - da kann es nur Gewinner geben.Sehe ich ähnlich. Die Ukraine ist seit 1986 weltwelt als Qualitätssiegel für sichere Kernenergie bekannt. Und Doel und Tihange haben sich eine herausragende Position im internationalen Qualitätsvergleich erarbeitet. (Danke, Torsten)
Erstens: Feuerlöschanlage im AKW Biblis springt nicht an.
Drittens: Das belgische AKW Tihange musste mal wieder einen Reaktor vom Netz nehmen. "An einer Pumpe haben es Auffälligkeiten gegeben".
Und Viertens: Guckt euch mal als Kontext diese beiden Meldungen an. Die zweite ist leider nicht mehr online, nehmt daher diese Meldung vom gleichen Tag. Achtet auf die "alles nicht so schlimm"-Rhetorik. Man hat das Gefühl, da sei dem Schichtleiter ein Kugelschreiber runtergefallen, so von der Gefährlichkeit her. Und dann lest euch diese Geschichte hier durch, was damals wirklich passiert ist. Das sollten wir für die Einschätzung zukünftiger "alles nicht so schlimm"-Fälle im Hinterkopf behalten. Die Betreiber und Behörden lügen und wiegeln in solchen Fällen ab, dass sich die Balken biegen. Und dann sind wir bei Fukushima alle entsetzt, wie es zu so einem Behörden- und Betreiberversagen kommen konnte. Das ist bei uns offensichtlich ganz genau so.
Übrigens, wo wir gerade bei Fessenheim waren: Kontext von letztem Frühjahr.
Update: Fünftens: New Yorker AKW von Vogelscheiße runtergefahren.
Würde nun in diese rissigen, unter hohem Druck stehenden Stahlbehälter plötzlich und in großer Menge kaltes Wasser eingefüllt, dann könnte ein sogenannter thermischer Schock diese Behälter beschädigen oder gar zerstören. Die Folge wäre - ähnlich wie in Fukushima - ein teilweiser oder völliger Kühlmittelverlust und letztlich eine Kernschmelze.Ach naja, äh, bisschen heizen, ist ja wohl kein Problem. Auf welche Temperatur heizen wir das denn?
Üblicherweise hat dieses Kühlwasser eine Temperatur von unter zehn Grad. In Tihange und Doel jedoch hat die Atomaufsicht bereits 2012 angeordnet, dieses Notkühl-Wasser auf 30 Grad vorzuheizen.30 Grad, huh? Oh, warte, geht noch weiter.
Im Dezember vergangenen Jahres hat nach Informationen des WDR die belgische Atomaufsicht ihre Anweisung sogar noch erheblich verschärft. In einem Bericht vor dem belgischen Parlament hat der Chef der Brüsseler Atomaufsichtsbehörde FANC angekündigt, man werde die Vorheiztemperatur - zumindest für den Reaktor in Doel - auf nicht weniger als 45 Grad erhöhen.Hey, bis zu welcher Temperatur kann man denn überhaupt noch von Kühlwasser sprechen?
Damit geht man bis ans Limit, denn ab 50 Grad Celsius wäre das Wasser zu warm, um damit einen abgeschalteten Atomreaktor zu kühlen.o_O
Die werden sicher die ganzen Risse im Reaktorbehälter vorher gefixt haben, denkt ihr euch jetzt vielleicht? Nein. Haben sie nicht.
Die Wiederinbetriebnahme sei vollkommen sicher gewesen.Und wem würde man da auch lieber glauben als der Betreiberfirma! Zumal den Fallout jemand anderes abkriegt. (Danke, Chriss)
Update: Den Artikel gibt es auch auf Deutsch.
Eine Gefahr habe nicht bestanden.Natürlich nicht!
Laut Experten besteht keine Gefahr für die Bevölkerung und für die Umwelt.Und überhaupt, ist ja kein Problem, Belgien hat ja noch andere Reaktoren. Z.B. Tihange! Gut, da sind baugleiche Reaktorbehälter verbaut. Aber hey, was kann da schon passieren. Das bisschen radioaktives Wasser, das da austritt. Das kommt bestimmt nicht zu uns, denn das Ding ist 80 km von der Grenze zu Deutschland entfernt. Was kann da schon passieren.
Deze afwijking heeft geen enkele gevolg op de werknemers, noch de bevolking, noch het leefmilieu gehad noch op de goede werking van de installatie.