Fragen? Antworten! Siehe auch: Alternativlos
Schlimmer: Ein Land tritt sich Crypto-Bros ein.
Noch schlimmer: Die Crypto-Bros verwenden dann Weltbank-Arbitrier-Grundsätze gegen dein Land.
Es geht um Honduras.
The crypto crew is exploiting a dispute mechanism nested inside the World Bank, created by an obscure provision of the Central America Free Trade Agreement. Castro has deemed the forum, called the World Bank’s International Centre for Settlement of Investment Disputes, or ICSID, to be an illegitimate usurpation of Honduran sovereignty and has hit upon an elegant solution: She has taken steps to withdraw Honduras from ICSID. The crypto crowd is crying foul.
Die Vorgängerregierung in Honduras hat Crypto-Bros über Sonderwirtschaftszonen anzuziehen versucht, und die wollen jetzt ihr Pfund Fleisch haben.The largest case, brought by U.S. corporation Próspera Inc., seeks more than $10 billion in compensation, which would equal roughly a third of the country’s GDP.
Ein Glück, dass der Kolonialismus vorbei ist!Hey warte mal, wie könnte das denn überhaupt so weit kommen? Kommt ihr NIE drauf:
It took enormous political muscle more than a decade ago to force the ZEDEs into law. They only became possible when Castro’s husband, Manuel Zelaya, was removed in a U.S.-backed coup in 2009.
Ach. Ach was. Ein Coup, mhh? Also sowas! Oh dear!!Die ganze Geschichte wird immer heftiger, je weiter man in dem Artikel liest.
Honduras signed a deal for an initial investment of 15 million dollars to create the first “Private City” in the country. (Also referred to as “Free Cities”, “Charter Cities”, “Model Cities”, or in Spanish, “RED – Regiones Especiales de Desarollo”, and “Ciudades Modelo”.)
Und als vertrauensbildende Maßnahme haben sie eine "Transparency Commission" geschaffen, die das überwachen soll. Die besteht aus vier Amis und einem Militär aus Singapur. WTF?!?
The Rockefeller Foundation helped found the German eugenics program and even funded the program that Josef Mengele worked in before he went to Auschwitz.
Von der Site habe ich noch nie was gehört. Die stehen laut Selbstdarstellung der George Mason University nahe.Bei denen gibt es auch andere spannende Artikel, z.B. aktuell diesen hier über die Situation in Honduras.
Die Frage, ob das Volk in Honduras nicht eine Verfassung verdient, in der man das Volk dazu befragen kann, ob sie nicht eine neue Verfassung wollen, die ist eine andere, die man natürlich auch stellen muss, und die ich mit ja beantworten würde.
Mir fehlt im Moment der Einblick für eine Beurteilung, ob ein potentielles neues Regime unter einer neuen Verfassung besser gewesen wäre als das alte. El Presidente sah mir auf den Fotos aber eher nicht wie ein Indio aus. Wikipedia sagt, er sei Sohn reicher Eltern, kurz: Teil der Oligarchen. Insofern würde ich jetzt mal nicht per se davon ausgehen, dass der da das Wohl des Volkes im Sinn hatte bei seinem Referendum.
Also haltet mal bitte alle die Füße still, bis sich da Details heraus kristallisieren, anhand derer man die Situation ordentlich beurteilen kann. Bisher kann man nur sagen, dass das kein Putsch war.
Zelaya's order to hold a poll of public opinion, generally referred to as a referendum by international media, to assess the population's desire for a constitutional referendum despite rulings from the Supreme Court of Honduras, the parliament, the country's attorney general, and the top electoral tribunal led a political crisis and his ousting.
Überhaupt scheint der nur bedingt ein Mann des Volkes gewesen zu sein. Lest euch das mal ganz durch. Ich weiß nicht, ob das Militär und das Verfassungsgericht unsere Sympathie verdient haben, aber dieser Typ hat sie ziemlich sicher nicht verdient.
Unterdessen nimmt der internationale Druck weiter zu. Die USA setzten als Reaktion ihre militärische Zusammenarbeit mit dem Land aus, Venezuela stoppte die verbilligten Öllieferungen und viele EU-Staaten zogen ihre Botschafter aus Honduras ab. Damit sollen die Umstürzler dazu gebracht werden, über die "Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Ordnung nachzudenken", sagte der spanische Außenminister Miguel Angel Moratinos.Boah wird mir da übel, wenn ich das lese.
Dementsprechend operiert die FNS schon seit Jahren in und gegen Nicaragua. Vor den Kommunalwahlen 2008 hielt die Stiftung im Land ein Seminar unter dem Titel »Sozialismus und Populismus: Verursacher von Armut« ab.Das klingt wie genau die hohlen Phrasen, mit denen die Neuliberalen Europa in den Ruin gestürzt haben. GFP hat auch was dazu. Wem das abwegig erscheint, der kann ja mal über die Konrad-Adenauer-Stiftung und ihre Involvement 2002 in Venezuela googeln.
Aber immerhin das Goethe-Institut kann stolz auf sich sein [lokale Kopie] :-)
Das wäre doch auch für uns mal ein Modell, oder? Bundeswehreinsatz im Inneren, um Schäuble und Co zu entfernen? Die können ja auch in Costa Rica Asyl beantragen. (Danke, Ralf)
Der Film beschreibt im Detail, wie Jamaica nach der Unabhängigkeit Geld brauchte, wie die Weltbank ihnen dann strukturelle Hilfe verweigert hat, ihnen aber einen kurzfristigen Kredit gegeben hat, mit marktüblichen Zinsen natürlich, und ihnen als Auflage gegeben hat, daß sie ihren Markt öffnen sollen, und daß sie Subventionen und Zölle abbauen müssen. Das läuft dann in mehreren Iterationen in einen selbstverstärkenden Kreislauf hinein. Und Jamaica darf noch nicht mal selbst entscheiden, wofür sie das Geld ausgeben, und wo sie sparen wollen. Das sagt auch die Weltbank. Gesundheitssystem und Bildung fallen als erstes komplett weg, und der Abbau der Subventionen und Zölle heißt, daß die lokale Milchindustrie nicht mit der zu über 50% subventionierten und viel automatisierter hergestellten US-Milch konkurrieren kann und pleite macht. Also kommen auch keine Steuern mehr rein, und der Staat muss mehr Kredite aufnehmen, um die alten zurück zu zahlen. Die neuen Kredite haben mehr und schärfere Auflagen.
Wie viele Kolonien hatte Jamaica einen Sonderstatus bei der EU bei Bananen, und den hat ihnen Chiquita über die US-Regierung weggeklagt (obwohl die USA gar nicht selber Bananen anbauen). Chiquita und Dole sind US-Firmen, obwohl das ganze Obst aus kolonialähnlichen Abhängigkeitsverhältnissen aus Drittländern kommt, wo die Arbeiter (der Film zeigt das am Beispiel Honduras) unter Sweatshop-Sklavenbedingungen für Billigstlöhne arbeiten müssen. Es gab da mal einen Aufstand in Honduras, der dann vom Staat brutal niedergeschlagen wurde (vermutlich auch als IMF-Folge?). Damit kann Jamaica nicht konkurrieren, weil die Gehälter zahlen wollen, von denen die Arbeiter leben können.
Die nächste Iteration in der Armutsspirale ist, daß die jetzt extraterritoriale Sweatshops aufgebaut haben bei Kingston, die Free Zones. Dort lassen US-Firmen wie Hanes dann Kleidung nähen, wobei alle Teile aus den USA kommen, nur das Nähen findet dort statt, aber weil das extraterritorial ist, zahlen die keine Steuern und können auch gar keine Zölle oder so erheben, weil formaljuristisch die Waren nie das Hoheitsgebiet Jamaicas erreichen. Oh, und wer hat die Gebäude und die Mauern gezahlt? Jamaica. Mit Mitteln (d.h. einem Wucherkredit) des Kartells aus Weltbank, IMF und Interamerican Development Bank. Überlegt mal, wie sehr eine Regierung mit dem Rücken zur Wand stehen muss, damit sie sich auf so einen Deal einläßt.
Sie sagen das in dem Film nicht, aber ich frage mich, wer da den Transport der Güter bezahlt. Auch Jamaica? Oder vielleicht ist das "Entwicklungshilfe", die in den USA als humanitärer Akt verkauft wird. Die Arbeiter kriegen umgerechnet 30 Dollar Lohn, alle zwei Wochen. Brutto. Brutto? Ich sagte doch, daß das extraterritorial ist und die keine Steuern zahlen! Stimmt. Wird den Arbeitern trotzdem abgezogen von den Sweatshop-Firmen. Mindeslöhne, Arbeitssicherheitsgesetze, Hygienegesetze, gilt da alles nicht.
Naja, dann sollen die halt rebellieren! Haben sie. Daraufhin haben die Firmen Hunderte von Asiatinnen eingeschifft, die dann da die Arbeit gemacht haben, und haben ein-zwei Fabriken zugemacht und nach China verschoben.
Und wißt ihr, wer Chef des IMF war, als das geschah? Der in dem Film auch prima Soundbites zum Thema "Wir müssen den Armen helfen" abgibt? 100 Punkte, wenn ihr Köhler gesagt habt. Ja, genau, der Köhler, der bei uns jetzt als Bundespräsident genau so verlogene Soundbites abgibt.