Fragen? Antworten! Siehe auch: Alternativlos
Slate Star Codex ist wieder am Netz!
[EDIT 7/21: This post is now a month old, and I am cautiously optimistic that the Times has changed their mind. There is no further need to take any of the actions described below.]
Die New York Times hat jetzt einen Bericht über den gemacht und besteht darauf, seinen Realnamen zu veröffentlichen. Nicht weil es da einen Grund für gibt, sondern weil sie es können.
Ich hoffe mal, dass sich jetzt der gerechte Zorn der Intelligentsia Amerikas über der New York Times ergießt. Was für ein Arschloch-Move.
Er sieht sich in der Tradition aller Zeitungen, die ihre Foren zugemacht haben, nur dass er sich die Zeit nimmt, da drüber nachzudenken und offen drüber zu reden.
The fact is, it’s very easy to moderate comment sections. It’s very easy to remove spam, bots, racial slurs, low-effort trolls, and abuse. I do it single-handedly on this blog’s 2000+ weekly comments. r/slatestarcodex’s volunteer team of six moderators did it every day on the CW Thread, and you can scroll through week after week of multiple-thousand-post culture war thread and see how thorough a job they did.But once you remove all those things, you’re left with people honestly and civilly arguing for their opinions. And that’s the scariest thing of all.
Some people think society should tolerate pedophilia, are obsessed with this, and can rattle off a laundry list of studies that they say justify their opinion. Some people think police officers are enforcers of oppression and this makes them valid targets for violence. Some people think immigrants are destroying the cultural cohesion necessary for a free and prosperous country. Some people think transwomen are a tool of the patriarchy trying to appropriate female spaces. Some people think Charles Murray and The Bell Curve were right about everything. Some people think Islam represents an existential threat to the West. Some people think women are biologically less likely to be good at or interested in technology. Some people think men are biologically more violent and dangerous to children. Some people just really worry a lot about the Freemasons.
[…]
The thing about an online comment section is that the guy who really likes pedophilia is going to start posting on every thread about sexual minorities “I’m glad those sexual minorities have their rights! Now it’s time to start arguing for pedophile rights!” followed by a ten thousand word manifesto. This person won’t use any racial slurs, won’t be a bot, and can probably reach the same standards of politeness and reasonable-soundingness as anyone else. Any fair moderation policy won’t provide the moderator with any excuse to delete him. But it will be very embarrassing for to New York Times to have anybody who visits their website see pro-pedophilia manifestos a bunch of the time.
Alleine für diese Absätze hat sich für mich die Lektüre schon gelohnt. Aber es geht natürlich mit dem Twitter-Müllschacht weiter.Every Twitter influencer who wants to profit off of outrage culture is going to be posting 24-7 about how the New York Times endorses pedophilia. Breitbart or some other group that doesn’t like the Times for some reason will publish article after article on New York Times‘ secret pro-pedophile agenda. Allowing any aspect of your brand to come anywhere near something unpopular and taboo is like a giant Christmas present for people who hate you, people who hate everybody and will take whatever targets of opportunity present themselves, and a thousand self-appointed moral crusaders and protectors of the public virtue. It doesn’t matter if taboo material makes up 1% of your comment section; it will inevitably make up 100% of what people hear about your comment section and then of what people think is in your comment section. Finally, it will make up 100% of what people associate with you and your brand. The Chinese Robber Fallacy is a harsh master; all you need is a tiny number of cringeworthy comments, and your political enemies, power-hungry opportunists, and 4channers just in it for the lulz can convince everyone that your entire brand is about being pro-pedophile, catering to the pedophilia demographic, and providing a platform for pedophile supporters. And if you ban the pedophiles, they’ll do the same thing for the next-most-offensive opinion in your comments, and then the next-most-offensive, until you’ve censored everything except “Our benevolent leadership really is doing a great job today, aren’t they?” and the comment section becomes a mockery of its original goal.
In diesem Sinne: Respekt für alle, die noch eine Kommentarsektion haben. Und die nicht an Disqus oder so outgesourced haben.Ich würde echt am liebsten den ganzen Artikel hier zitieren, so wichtig ist mir das. Leute haben ihn zu doxxen angefangen, haben einen Smear-Subreddit aufgemacht, um ihn und seine Arbeit zu diskreditieren, haben nach Threads über ihn oder seine Arbeit gesucht, und sind dann da aufgetaucht, um eine out-of-context-Sammlung angeblich böser Dinge zu posten, die er gesagt oder geduldet haben soll.
Some people found my real name and started posting it on Twitter. Some people made entire accounts devoted to doxxing me in Twitter discussions whenever an opportunity came up. A few people just messaged me letting me know they knew my real name and reminding me that they could do this if they wanted to.Some people started messaging my real-life friends, telling them to stop being friends with me because I supported racists and sexists and Nazis. Somebody posted a monetary reward for information that could be used to discredit me.
One person called the clinic where I worked, pretended to be a patient, and tried to get me fired.
Es ist echt eine Riesenschande, was da passiert ist. Wer Slatestarcodex häufiger liest (ich linke da immer wieder drauf), und sich ein Bild von den Artikeln da gemacht hat, der wird mir sicher zustimmen, dass die Vorwürfe gegen den Typen absolut grotesk sind. Es ist auch eine Schande, dass unsere Community der Pareto-Distribution unterliegt, und die Last und das Risiko nur auf einigen wenigen Schultern ruht. Die meisten sind nur passive Konsumenten und kriegen gar nicht mit, wenn solche Aktionen laufen, oder denken sich, es ist nicht ihr Problem oder es wird schon nicht so schlimm sein.
Aber der aktuelle Beitrag ist so schön, dass mir hier gerade die Tränen in den Augen stehen vom Lachen. Er wollte 2014 eine Studie machen und beschreibt seine Interaktionen mit dem Institutional Review Board. Wun-der-schön! Wie ein Kafka-Roman!
Update: Heilige Scheiße, der Link zu der "Young Adult"-Buchszene wäre inhaltlich vor ein paar Jahren als fieser finsterer Dystopie-Scifi durchgegangen. (Danke, Joe)
Ich frage mich ja so langsam, was eigentlich der inhärente Wert von Diversity sein soll. Ich kenn das nur als unhinterfragte Prämisse. Vor allem wenn die Diversity-Vorträge dann so Geheule über mangelnde Diversity und "meine Erfahrungen als Unterdrückter" sind. So eine Konferenz kostet ja gelegentlich signifikant Eintritt. Da sollte oberstes Ziel sein, dem Kunden was für sein Geld zu liefern. Was, das er auch sehen will. Und ich, wenn ich da Eintritt zahle, würde gerne technische Fortbildung haben und nicht Mimimi (egal ob über technische oder gesellschaftliche Fragen). Der Weg hin zu mehr Diversity auf Konferenzen ist, dass sich mehr Frauen und Minderheiten mit guten Vorträgen bewerben. Meiner Erfahrung nach werden die dann praktisch alle direkt ins Programm genommen, so wichtig ist den Auswahl-Kommittees heute Diversity. Dass es da so wenige gibt, liegt daran, dass es keine Einreichungen gibt.
Ich halte diesen Vorbild-Gedanken („Frauen brauchen Vorbilder, sonst trauen sie sich nicht“) auch grundsätzlich für Bullshit. Ich bin NOCH NIE irgendwo Vortragender geworden, weil ich mir angeguckt habe, wer da sonst so redet, und gesehen habe: oh guck mal, das sind alles männliche Nerds, das kann ich auch!1!! Man trägt auf Konferenzen vor, weil man zum Thema etwas Weiterbringendes zu sagen hat. Und für die meisten Vortragenden ist der Moment auf der Bühne erstmal furchtbar und angsteinflößend, egal welches Geschlecht die haben.
Aus meiner Erfahrung kann ich euch auch sagen, dass ein blinder Reviewprozess Bullshit ist. Damit kann man nur technische Fragen klären, wie "hat das Paper Hand und Fuß". Damit kann man nicht Dinge klären wie "kann der überhaupt vortragen" oder "erscheint verspätet, alkoholisiert und stinkt wie vier Wochen nicht geduscht". Und stellt euch mal vor, das ist ein Plagiat, und ihr konntet es nicht erkennen, weil das Paper anonymisiert war. Auch Trollerkennung wird schwieriger, wenn die Einsendungen anonymisiert sind.
Update: Frank erklärt mir gerade, dass man Blind Review zweistufig macht. Im zweiten Lauf schmeißt man dann die Barfußalkoholiker raus. Das hilft aber natürlich nicht, wenn im 1. Lauf nur weiße Männer durchgekommen sind, und das ideologisch untragbar ist.
Und wie sich rausstellt, brauchen auch seine Leser Medienkompetenztraining m( (Danke, Lukas)
“I, ryan c, man, am an idiot of the ‘Legal Society’; and; am an idiot (layman, outsider) of the ‘Bar Association’; and; i am incompetent; and; am not required by any law to be competent,” Bundy wrote in a motion filed to U.S. District Court Judge Anna Brown.Die Bar Association ist die Anwaltskammer. Das hat natürlich keinerlei Auswirkungen, aber es ist ganz großes Kino. (Danke, Justin)
Die Idee ist folgende: Eine Hundepfeife macht ein Geräusch, das nur Hunde hören können. Eine Hundepfeife im übertragenen Sinn ist ein Spruch, der für Leute in einer bestimmten Gruppe eine klare Konnotation trägt, aber für alle anderen ganz normal oder zumindest ohne diese Konnotation klingt.
Er bearbeitet da als Beispiele ein paar Politiker, die des Antisemitismus bezichtigt wurden, weil sie eine Äußerung getätigt haben, deren Tragweite in gewissen Gruppen sie sich offensichtlich überhaupt nicht im Klaren waren. Seine dritte Fallstudie ist Donald Trump, und da geht es nicht um Antisemitismus sondern um die Frauenfeindlichkeits-Vorwürfe. (Danke, Florian)
Achtung: Er erzählt dort von seiner Arbeit in der Psychiatrie, zwar nur ganz abstrakt und Statistik statt Einzelheiten, aber das und die Gedanken, die er sich dazu macht, reichen für ein Aufflammen einer fetten Depression, wenn man für sowas anfällig ist.
Mir ging es gerade so ein bisschen wie in einem Buch, wo man glaubt, man hat die Situation grob verstanden, und dann passiert etwas, und man merkt, dass man das komplette Gerüst neu aufbauen muss, auf dem die Annahmen fußen. Weia.
Lasst euch nicht am Anfang von dem Zeug über AIDS und Schwule irritieren. Spätestens der Teil am Ende (Ctrl-F professor) ist den Eintritt wert.
Lasst euch nicht vom Scrollbalken abschrecken, unten sind noch eine Tonne Kommentare drunter.
Update: Oh ich sehe gerade, dass auch der immer wieder großartige Slate Star Codex das bespricht.
Das macht mich natürlich nachdenklich. Wie kommt das, dass so viel Indignation und Hass in meine Richtung schwappt? Und dann stellte ich fest, dass ich die Antwort auch schon im Blog hatte, in Form eines Links zum immer wieder großartigen Slate Star Codex. Weil das vermutlich nicht viele gelesen haben, denn der Text war lang und brauchte Zeit, werde ich die Punkte hier nochmal inkompetent zusammenfassen. Wer diesmal doch lieber den ganzen Text lesen will: Hier nochmal der Link.
Die Herleitung ist mehrschichtig. Auf der einen Seite zitiert er PETA, diese Tierrechtler mit den geschmacklosen Stunts, die mehr Tiere töten als ihnen helfen (diese Site ist auch wunderbar für Medienkompetenztraining, findet mal die Betreiber raus). Er nennt eine Konkurrenzgruppe von PETA namens Vegan Outreach, die im Gegensatz zu PETA das Richtige tut und als Belohnung völlig unbekannt ist. PETA nimmt in Kauf, Teile ihrer Zielgruppe mit ihren abstoßenden Aktionen zu verschrecken, nicht weil sie dumm sind, sondern weil das aus einer bestimmten Perspektive richtig erscheint.
PETA doesn’t shoot themselves in the foot because they’re stupid. They shoot themselves in the foot because they’re traveling up an incentive gradient that rewards them for doing so, even if it destroys their credibility.
Dann geht die Argumentation weiter über Vergewaltigungsfälle. Von denen Fällen, die in den Medien groß aufgebauscht wurden, weil Feministen aufsprangen und die Story viral machten, haben sich krass überproportional viele als falsche Anschuldigungen herausgestellt. Feministen greifen sich also extra die am offensichtlichsten schwachen Fälle raus und springen auf die auf, um ihre These zu verbreiten, dass es egal ist, wie schwach der Fall aussieht, wichtig ist nur, dass das Opfer sich als Opfer wahrnimmt. Der Effekt ist wie bei PETA. Viel Kontroverse und am Ende haben die Feministen ihren Thesen mehr Schaden zugefügt als neue Anhänger gewonnen. Warum machen die Feministen das?Seine These ist, dass Menschen ihre Zugehörigkeit zu sozialen Gruppen signalisieren wollen. Dazu gehört, die moralischen Werte der Gruppe zu vertreten. Wenn man jetzt den moralischen Wert "Tiere sollten gut behandelt werden" bei einem Fall von offensichtlicher Tierquälerei vertritt, dann gucken sich die Passanten das an und sagen: ja, klarer Fall von Tierquälerei, das muss beendet werden. Als Signal für die Gruppenzugehörigkeit eignet sich das daher nicht. Wenn du dich allerdings aus dem Fenster lehnst und die moralischen Werte in völlig überzogenen Fällen vertrittst, dann schreckst du damit zwar Außenstehende ab, aber um die ging es ja auch gar nicht. Es ging darum, innerhalb der Gruppe zu signalisieren, dass du so moralisch gefestigt bist, dass du die Prinzipien der Gruppe auch in unter Selbstaufgabe und Inkaufnahme von Schaden für den eigenen Ruf auf völlig abwegige Fälle anwendest. Man könnte also im übertragenen Sinne davon sprechen, dass man sich über solche Klogriffe als Märtyrer inszeniert. Märtyrern geht es ja auch nicht darum, den Gegner umzustimmen, sondern innerhalb der eigenen Gruppe Ansehen zu gewinnen. Und die Gruppe hat einen Anreiz, Märtyrer zu feiern, weil das den anderen gegenüber die Botschaft festigt, dass ihr eigenes Verhalten noch nicht weit genug geht (in unklaren Situationen sind Menschen immer versucht, ihre eigene Position in der Mitte des Spektrums zu suchen, und Märyrer treiben das Aktivismus-Extrem des Spektrums weiter nach außen, was auch die Mitte verschiebt).
Das Money Quote dazu ist:
In the same way, publicizing how strongly you believe an accusation that is obviously true signals nothing. Even hard-core anti-feminists would believe a rape accusation that was caught on video. A moral action that can be taken just as well by an outgroup member as an ingroup member is crappy signaling and crappy identity politics. If you want to signal how strongly you believe in taking victims seriously, you talk about it in the context of the least credible case you can find.
Das mit den Märtyrern steht nicht bei Slate Star Codex, das habe ich extrapoliert, das ist meine Deutung.Nun, was kann man dagegen tun? Nicht viel. Man kann die Gegenseite nach rationalen Argumenten fragen, aber die gibt es natürlich nicht. Das war ja gerade der Punkt. Wenn es rationale Argumente gäbe, hätte sich derjenige einen anderen Fall für das Signalisieren der eigenen moralischen Überlegenheit gesucht.
Ich möchte übrigens ausdrücklich auf die Parallelen in Deutschland hinweisen, in der Causa Kachelmann beispielsweise.
Der Punkt ist jedenfalls, dass rationale Argumente nicht existieren, by design. Das ist so gewollt. Fälle mit rationalen Argumenten sind für die Selbstdarstellung der eigenen moralischen Überlegenheit unattraktiv. Die Frage ist jetzt, wie man damit umgehen soll.
Man könnte das jetzt als Troll-Herausforderung begreifen und nach rationalen Argumenten fragen, wohl wissend, dass es die nicht gibt. For the lulz, sozusagen. Hier ist ein aktuelles Beispiel dafür. In den Kommentaren haben zwei Leute noch jeweils 50 Euro draufgelegt. Trotzdem schweigen im Walde. Die einzigen, die überhaupt zu antworten versuchen, sind Männer ("Allies" im Feministen-Neusprech), und die haben natürlich keine Argumente, wieso man jemanden blocken muss, sondern bloß wieso ihrer Meinung nach irgendwas angeblich problematisch ist.
Alternativ könnte man sich vornehmen, solche Selbstdarstellungen einfach ab jetzt als Taten von Opfern in einem sektenähnlichen sozialen Konstrukt zu sehen, die sich in einem Wettstreit befinden, wer sich am gröbsten öffentlich zum Klops machen kann. Bei den der "Rape Culture" angeklagten Fraternities an US-Unis gibt es übrigens ganz ähnliche soziale Konstrukte, nur machen die das nur einmal am Anfang zur Einnordnung der Neuankömmlinge. Die sind hier also zivilisatorisch einen Schritt weiter.
Auf der dritten Seite stellt sich die Frage, ob man den Menschen nicht helfen kann, die in so einem pseudoreligiösen Kult gefangen sind. Sektenaussteigerprogramme? Wenn man die ignoriert, dann haben die ja so gut wie gar keine Chance, sich aus ihrem selbstzerstörerischen Abhängigkeitsverhältnis zu lösen.
Ich habe da auch keine Antwort. Aber ich finde, es hilft enorm, wenn man sich beim Lesen von solchen Tweets nicht auf "boah sind die alle debil" festlegt sondern über die Mechanismen nachdenkt, die Menschen zu sowas treiben können. Man darf ja nicht vergessen, dass diese Leute im Allgemeinen eine solide Schulbildung haben, größtenteils sogar einen Uniabschluss oder ein laufendes Studium. Das sind keine dummen Menschen!
Ich halte das für eine der essentiellen Fragen des menschlichen Zusammenlebens, wie man solchen Menschen helfen kann. Für mich ist das auf einer Ebene mit der Frage, wie man Drogenabhängigen (insbesondere Alkoholikern) helfen kann. Und ja, ich glaube übrigens, dass auch die Pegidisten ihren Zusammenhalt aus solchen sozialen Mechanismen beziehen. Wenn wir diese Nuss geknackt kriegen, wäre das ein enormer Fortschritt.
Vielleicht ist der Schlüssel, dass man ihnen immer wieder vor Augen führt, dass sie der Gruppe Schaden zufügen, nicht nur sich selbst. Die Gruppen merken das ja, dass sie Schaden nehmen. Aber keiner geht den Schritt, "liegt das vielleicht an mir?" zu fragen.
Update: Der Gewinner in dem 100€-Thread ist meiner Ansicht nach übrigens der hier.
But the amount of security that she has at her events makes her much less accessible.
Währenddessen blubbern in den Blogs von selbsternannten Internet-Rächern ekelige Details hoch, z.B. dass die Rädelsführerin angeblich eine Fundi-Christin ist und früher mit Sarah-Palin-Stickern rumlief. Der Link auf ihre Facebook-Seite belegt leider nichts mehr, da dort jemand alle Spuren weggeräumt hat. Kann es wirklich sein, dass die noch nie was nicht anstößiges auf Facebook gesagt hat, das man da hätte stehen lassen können? Irgendeine Feigenblatt-Aussage über das Wetter oder so? Na egal. Der Twitter-Account ist noch da und ist vielsagend genug.
Übrigens, kurzer Lesetipp für Leute, die nicht nur verzweifeln wollen: Warum Wale nicht alle an Krebs sterben. Länger aber lohnt sich (wie eigentlich alles von diesem Slate Star Codex-Blogger)
So und jetzt lest euch das mal in Ruhe durch, was aus dieser großartigen Prämisse für Gedankengänge folgen. Wun-der-bar!
Die offensichtliche Hypothese ist natürlich, dass unsere wissenschaftlichen Standards nicht ausreichen, wenn am Ende immer noch Bullshit publiziert werden kann. Also schlagen sie 10 Punkte vor, die für einen das lesenden Akademiker klingen, als sei das damit festgenagelt. Und dann kommt der eine Typ und macht eine Metastudie, die 8 von diesen 10 Punkten genügt, und "beweist" trotzdem die Existenz von übernatürlichen Kräften.
Eines der Highlights ist dann ein Paper von zwei Wissenschaftlern, der eine glaubt an Parapsychologie, der andere nicht. Die haben das selbe Experiment gemacht, und der Glaubende beweist mit dem Experiment die Existenz von PSI, der nicht Glaubende widerlegt sie. Daraufhin setzen die sich zusammen und machen das selbe Experiment in dem selben Labor zur selben Zeit, und per Zufall wird pro Proband entschieden, wer jetzt das Experiment leitet. Aber die Parameter sind so festgezurrt, dass "Leiten" in dem Kontext nur noch heißt, wer den Probanden begrüßt und auf den Monitor guckt. Und das Ergebnis? Wieder beweist der Glaubende PSI und der andere widerlegt es. Das Paper muss ganz großes Kino sein. Money Quote:
This is the only journal article I’ve ever read where, in the part of the Discussion section where you’re supposed to propose possible reasons for your findings, both authors suggest maybe their co-author hacked into the computer and altered the results.
MWAHAHAHAUnd man kennt das ja auch von Quacksalbern, was dann als nächstes kommt. "Das funktioniert nur, wenn du dran glaubst". Und in der Tat:
But the phenomenon is sufficiently well known in parapsychology that it has led to its own host of theories about how skeptics emit negative auras, or the enthusiasm of a proponent is a necessary kindling for psychic powers.
Ganz großes Kino! (Danke, Matthias)