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5g ist im Wesentlichen ein LTE-Upgrade. Es verwendet dieselbe Grobstruktur und Infrastrukturkomponenten. Änderungen gibt es (in Deutschland) erstmal auf drei Gebieten:
Die Software-Änderungen und Kanalbündelung haben natürlich keinerlei Auswirkungen auf etwaigen Elektrosmog, selbst wenn man ergebnisoffen annimmt, dass es Elektrosmog überhaupt gibt und dass es ein Problem ist. Bleiben die neuen Frequenzbereiche.
Signale im 30 GHz-Bereich werden schon von der Luft absorbiert und kommen nicht durch Wände oder auch nur ein Blatt Papier oder den Schädelknochen. Das verhält sich für alle praktischen Zwecke wie Licht. Außerdem wurden diese Frequenzbereiche in Deutschland noch gar nicht zugelassen oder versteigert. Da darf also noch gar keiner 5G-Funken.
Die Frequenzen bei 3500 MHz liegen in dem Bereich, indem auch LTE bisher funkt, da werden also eh schon alle von bestrahlt. Es wurden nur ein paar mehr Frequenzblöcke vergeben und in der Praxis werden dafür die selben Sendemasten und oft sogar die selben Antennen verwendet. Wer sich also über schlechte LTE-Deckung beschwert und gleichzeitig 5G verteufelt, ist ein Vollidiot.
Falls sich jemand für die technischen Details interessiert: Mobilfunkstandards kommen seit UMTS von 3GPP. Das ist ein iterativer Prozess, bei dem laufend neue Details dazukommen, und wenn eine gewisse Schwelle überschritten ist, vergibt man einen neuen nichtssagenden Bullshit-Marketing-Begriff. 5G ist einer davon. Man könnte das auch einfach alles ausrollen, ohne 5G dazu zu sagen.
Bei 5G sind die Sendeleistung und sogar die Modulationsverfahren gleich geblieben.
Update: Damit ihr mal seht, von was für Größenordnungen wir hier reden: LTE funkt mit 0,2 Watt Sendeleistung. Zum Vergleich:
So gebe ein Mensch mit Normgröße (Gewicht: 75 Kilogramm (kg)), der ruhig in einer Umgebungstemperatur von mehr als 16 Grad Celsius (°C) sitze, einen Wärmestrom von 120 Watt (W) ab.
Update: Ein Leser versucht uns mit zusätzlichen Fakten zu verwirren:
Die 0,2 W Sendeleistung bei LTE muss man noch im Kontext mit der Frequenz sehen. Bei 30 GHz hat jedes Photon eine Energie von nur 0.12 meV und hat damit nicht die Energie um chemische Bindung zu zerstören. UV-B Licht hat pro Photon schon 4.1 eV und ist damit chemisch aktiv (Sonnenbrand). Für LTE ist also nur die thermische Erwärmung relevant und damit harmlos.
Wäre es aber Gamma-Strahlung mit 0,2 W, so entspricht das auf 75 kg Körpermasse verteilt dann doch schon 84 kSv/yr. Bei 2,1 mSv/yr normaler Strahlenbelastung und heftigen Symptomen ab 1 Sv wäre das wohl lebensbedrohlich.
Kurzum: Die Energieberachtung alleine reicht nicht, man muss noch die Frequenz betrachten. Für alle praktischen Anwendung unterhalb von Infrarot ist es aber nicht ionisierend und daher wohl ungefährlich.