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die These mit den alten Leuten in der Politik, die Corona bekämpfen um ihre eigene Haut zu retten, ist ja nett, aber vollkommen falsch.Ich kann es anhand der Landwirtschaft/Ernährung erklären. Die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln ist eigentlich gesichert. Das Zeug wurde im Spätsommer geerntet und wird auch bis zur nächsten Ernte reichen. Wir werden also nicht verhungern.
Aber im „Corona-Worstcase“ bricht das gesamte convenience-food weg. Da kochen wir dann also wieder selbst und zwar alles, also nix da Fertignudeln und so Zeug, aber verhungern tun wir noch immer nicht. Ausserdem essen wir dann wieder regional und saisonal, „Superfood“, Salat im Winter und Südfrüchte ist dann auch erstmal nicht.
Wenn die internationalen Lieferketten für Tierfuttermittel zusammenbrechen sind erstmal Notschlachtungen angesagt, dann gibts ne „Fleisch-Schwemme“ gefolgt von einer Ernährungsweise die auf tierische Produkte weitgehend verzichtet. Verhungern tun wir dann aber trotzdem noch immer nicht.
Die Corona-Apokalypse würde also genau das erzwingen was Klimaforscher ja ohnehin empfehlen und das nicht nur bei der Ernährung, sondern fast in allen anderen Bereichen auch.
Jetzt zeigen sich aber auch schon die Schattenseiten, also nebst dem massiven Verlust von Wohlstand (per Definition der Verbrauch an Waren und Dienstleistungen) auch die drohende Massenarbeitslosigkeit. Es würden massive Steuerausfälle und Einschnitte im Sozialstaat folgen müssen, usw... Die Wahlergebnisse in einer solchen Situation wären da auch noch so eine Sache.
Es ist doch so, es wird gerade der „Klimaschutz“ den Corona erzwingen könnte bekämpft. Die Nachteile scheinen da nämlich zu überwiegen und das was da gerade passiert sollte auch zu denken geben. Corona führt uns gerade in Zeitraffer vor, was die Konsequenzen schlecht gestalteten Klimaschutzes wären. Es ist alles ein bisschen unschön, aber die Leute die im Zusammenhang mit dem Klimaschutz vor den Folgen warnen haben nicht ganz unrecht. Wer das einfach beiseite wischt bekommt als Quittung Trump, Orban und Co.
Update: Leserbrief dazu:
[zum Wegbrechen des Convenience-Food]
Das geht nicht so schnell wie man glaubt. Ich habe früher bei einem Nestle-Zulieferer gearbeitet und da werden die Verpackungsgüten sortiert wie ein Intel-Chip: Wenig oder mehr Restfeuchte in der Nudelpackung entscheidet darüber wohin man das liefert und ob man das auf Halde lagern kann. Top-Güte wird gelagert, bzw. nach Übersee geliefert. Ist hier der Bedarf hoch, dann bleibt das Zeug hier und wird hier auch abgesetzt. Da ist die Gewinnmarge höher.
[zu Tierfutter und Notschlachtungen]
Das passiert eher gar nicht. Falls in Südamerika 20 % der Menschen sterben, sind immer noch genügend Leute da, die diesen Soja-Job unbedingt brauchen. Kapitäne auf See sind in ihrer eigenen Quaratäne und quasi safe (und sollten ja eigentlich auch einen Arzt dabei haben an Bord - würde mich interessieren ab welcher Crew-Stärke das Pflicht ist). Der ganze Transport-Sektor machen Leute die quasi keinen sozialen Kontakte haben und damit eher nicht krank werden oder auch leicht ersetzt werden können.
Update: Ein anderer Leser klärt auf:
der Schiffsarzt an Bord hat mit der Besatzungsstärke als auch mit der Dauer der Fahrt zu tun:
§ 6 - Schiffsbesetzungsverordnung (SchBesV)
(1) Auf Schiffen mit einer Fahrtdauer von mehr als drei Tagen und mit 100 oder mehr Personen an Bord muss ein den seearbeitsrechtlichen Anforderungen entsprechender Schiffsarzt vorhanden sein, der für die ärztliche Betreuung an Bord zuständig ist. Satz 1 gilt nicht, soweit das Schiff ausschließlich über eine Zulassung für die nationale Fahrt verfügt. Im Falle einer Probefahrt gilt Satz 1 unabhängig von der Fahrtdauer.
(2) Auf Schiffen mit mehr als 800 Personen an Bord gilt Absatz 1 mit der Maßgabe, dass ein zweiter Schiffsarzt vorhanden sein muss.
(3) Auf Schiffen mit Schiffsarzt muss ein Gesundheits- und Krankenpfleger oder ein Pflegefachmann oder eine Pflegefachfrau an Bord vorhanden sein. Auf Schiffen mit mehr als 500 Personen müssen zwei, mit mehr als 800 Personen drei und mit mehr als 1.200 Personen vier Gesundheits- und Krankenpfleger oder Pflegefachmänner oder Pflegefachfrauen an Bord vorhanden sein. Bei Probefahrten können sie durch die entsprechende Anzahl von Rettungssanitätern oder Rettungshelfern ersetzt werden.