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Das Überspringen der natürlicherweise in Wirtstieren wie Fledermäusen oder anderen Wildtieren lebenden Erreger auf Menschen werde durch einen zu engen Kontakt zwischen Menschen und Wildtieren ermöglicht, der durch das menschliche Vordringen in immer entlegenere Regionen der Erde stark befördert werde. Die Übernutzung arten- und virenreicher Regionen in den Tropen durch Abholzung von Regenwäldern und Siedlungsbau sowie den unkontrollierte Handel mit Wildtieren sehen die Forscher nach Auswertung von mehr als 600 wissenschaftlichen Arbeiten zum Thema als die treibenden Faktoren globaler Pandemien an.Mit anderen Worten: Die Dinge, die uns die Klimakatastrophe gebracht haben, bringen uns auch die Pandemien.
Der Analyse zufolge führen damit die gleichen Faktoren, die für den Kollaps der Artenvielfalt und die Klimakrise verantwortlich sind, die Menschheit nun in ein «Zeitalter der Pandemien». Vor allem die stetige Ausweitung und Intensivierung der Land- und Forstwirtschaft und die dahinter stehenden, auf Verschwendung und Überkonsum angelegten Produktions- und Handelssysteme zerstörten die Natur und erhöhten den Kontakt zwischen Wildtieren, Vieh, Krankheitserregern und Menschen, konstatieren die Experten. «Das ist der Weg zu Zoonosen und Pandemien.»Hätte uns doch nur rechtzeitig jemand gewarnt, dass das Abholzen des Regenwaldes eine schlechte Idee ist!!1! … oh warte!
Update: Ein Leser hat die Primärquelle rausgesucht.
Update: Auch Le Monde diplomatique hatte schon was dazu:
In Bangladesh drangen die Briten in die riesigen Mangrovenwälder der Sundarbans vor, um Reisfarmen zu errichten. Dadurch gerieten die dort lebenden Menschen mit den Bakterien in Kontakt, die sich im Brackwasser aufhielten. Die Pandemien, die durch das Vordringen in der Kolonialzeit ausgelöst wurden, verfolgen uns bis heute. Aus dem Lentivirus der Makaken wurde HIV. Das Wasserbakterium der Sundarbans wurde unter dem Namen Cholera bekannt und hat bis heute sieben Pandemien verursacht.
(Danke, Moritz)