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1. Das ist kein völkerrechtlich bindender Vertrag (das von Regierungen unterzeichnet und oft vom Parlament ratifiziert werden müsste), sondern eher ein Memorandum of Understanding zwischen Raumfahrtagenturen. Quasi ein "Code of Conduct".2. Entsprechend gibt es im Text der Accords auch keinerlei Sanktionen, falls sich jemand nicht daran hält. Und überhaupt liest sich das alles eher wie eine Liste von Idealen und weniger wie ganz konkrete Regeln.
3. Die "Safety Zones" sind nicht als souveränes Territorium gedacht und die Accords vergeben dort auch keine exklusiven Rechte. Die Idee ist eher, dass ich für meinen Rover, Raumstation oder was auch immer einen Umkreis definiere, in dem andere Organisationen nicht _einfach so_ aktiv werden, sondern mich allermindestens über ihre geplanten Aktivitäten in meiner Safety Zone informieren und das bestenfalls auch mit mir koordinieren. Damit nicht jemand auf meinem schönen Rover landet, oder so.
4. Es gibt auch jetzt schon Guidelines in diese Richtung, z. B. wie man einen Rover auf dem Mond oder Mars steuern sollte, um nicht versehentlich andere Missionen zu stören oder Neil Armstrongs Fußabdrücke zu überrollen oder sowas. Die Accords formalisieren das nur ein wenig.
Section 11 Punkt 8: "(…) The area wherein this notification and coordination will be implemented to avoid harmful interference is referred to as a ‘safety zone’. A safety zone should be the area in which nominal operations of a relevant activity or an anomalous event could reasonably cause harmful interference. (…)"
Section 11 Punkt 10: "The Signatories commit to respect reasonable safety zones to avoid harmful interference withoperations under these Accords, including by providing prior notification to and coordinating with each other before conducting operations in a safety zone established pursuant to these Accords.
Klingt jetzt für mich nicht ganz so imperialistisch wie es dein verlinkter Artikel vermuten lässt…