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In dem Wahllokal, in dem ich wähle, gibt es etwa 5 Wahlkabinen und 2 Urnen - und der Wahlvorgang ist recht schnell, gerade weil man auch keine Umschläge verwendet. Die Wahl am Werktag hat historische Gründe, denn am Sonntag sollte man nicht arbeiten.Ich muss sagen, dass ich gar nicht auf die Idee gekommen wäre, dass ein Land das Wahlgeheimnis für optional halten würde.
Was aber für Dich interessant sein könnte ist die Tatsache, dass alle abgegebenen Wahlzettel identifizierbar sind, denn sie werden mit einer Wählernummer beschriftet (bei der Ausgabe schreibt der Wahlhelfer die Nummer mit Bleistift auf den Wahlschein). Meine deutschen Freunde sind davon entsetzt - aber es ist ein schönes Beispiel dafür, wie unterschiedliche Prioritäten existieren:In Deutschland scheint es am wichtigsten zu sein, dass die Wahl geheim bleibt - bei uns ist es wichtig, dass jeder seine Stimme abgeben kann. Ohne offizielle Identifikationsdokumente ist es schwierig, einen Wähler eindeutig zu identifizieren - ich gehe ins Wahllokal, sage Namen und Geburtsdatum, und wenn ich im Wählerverzeichnis stehe, kann ich wählen.
Hätte sich jetzt jemand vor mir als ich ausgegeben, könnte ich das nicht mehr tun und meine Stimme wäre verloren - durch die Markierung wäre es jetzt jedoch möglich, den falschen Wahlzettel zu finden und zu vernichten. Deutschland hat schlechte Erfahrung mit offenen Wahlen und legt deswegen sehr großen Wert auf Geheimhaltung - aber das ist eben nicht in allen Ländern so.