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Nun, rückblickend vielleicht nicht der smarteste Schachzug, denn der Gitlab-Gründer hat diese Tage die Term of Business von Gitlab geklärt. Und da steht ganz deutlich: Wir machen auch mit Leuten Geschäfte, deren Werte wir nicht teilen.
Er wird da nicht spezifischer, aber es wird allgemein als Anspielung auf Chef verstanden. Dort hatte einer der Entwickler herausgefunden, dass Chef mit ICE (sowas wie die Zollbehörde der USA, die auch an der Grenze den Familien ihre Kinder weggenommen haben) zusammenarbeitet, und daraufhin seinen Open-Source-Code gelöscht, der von Chef verwendet wurde. Man könnte sagen: Ein Supply-Chain-Angriff.
ICE ist gerade universell verhasst in den USA. 2/3 finden es eine Schande, was die mit Flüchtlingen machen, und 1/3 findet, dass die noch viel zu wenig machen. Chef ist auch nicht die erste Firma, die wegen ICE-Kooperation Ärger mit ihrer Belegschaft kriegt. Auch bei Github gab es da eine Kontroverse, die damit endete, das Github den Vertrag mit ICE verlängert hat.
Kontroversen und Fäkalgewitter gibt es ja viele, aber dass tatsächlich mal eine Firma sich dem Druck beugt, das ist eher selten. Die Github-Geschichte hat dann übrigens auch innerhalb Microsoft (dem Mutterkonzern) zu Aufrufen geführt, Microsoft solle aufhören, mit ICE zusammenzuarbeiten.
Die meisten Firmen machen dann halt weiter, und hoffen, dass sich das verzieht. Insofern ist es Gitlab anzurechnen, finde ich, dass die ihre Policy offen und ehrlich öffentlich ansagen. Da weiß man dann wenigstens, woran man ist.