Fragen? Antworten! Siehe auch: Alternativlos
Ich habe ja ganz am Anfang meiner Karriere Paperboy programmiert, sowas wie Google News vor Google News. Wir hatten ein Werbebanner vom "Quality Channel", das war das Werbenetzwerk von Spiegel Online. Wir hatten ein Banner. Eines. Oben drüber. Und da floss genug Geld drüber, dass man davon gut hätte leben können. Und was haben die Zeitungen gemacht? Ach komm, wir machen hier noch ein Banner unten drunter, und eines in die Mitte, und dann hier noch eines an den Rand, und dann kamen Interstitionals, Popups, es wird einfach immer nur schlimmer und schlimmer. Und was bewirkt das? Der Wert des einzelnen Banners sinkt. Wenn ich bei Heise eine Werbung schalte, und unten drunter ist Outbrain und macht Werbung für unseriöse Cryptocurrency-"Investments", "Silber-Gedenkmünzen" und sogar "laden Sie hier Ihr Treiberpaket runter" (so fängt man sich tolle Trojaner ein!), dann ist das wie mit Immobilien. Dieser unseriöse Ranzkack in der Nachbarschaft senkt den Preis meiner Immobilie. Durch die Menge und die Unseriosität der reingenommenen Werbung haben sich die Verlage selbst ihre Preise zerstört.
Ich meckere jetzt über Heise, weil ich Axel Springer nicht lese. Im Moment glaube ich nicht, dass Heise losziehen und Adblocker verbieten würde. Aber wer weiß, ich hätte auch nicht gedacht, dass Heise "Brandworld" und Outbrain macht.
Ich glaube, die Lösung für das Finanzierungsproblem ist ganz einfach. Habt nur einen Banner pro Seite. Oben drüber. Mittig. That's it. Der ist dann auch wieder etwas wert. Wobei durch die massenhafte Verbreitung von Adblockern, die ihr Verlage ja selbst herbeigeführt habt, auch der Zug schlicht abgefahren sein könnte.