Fragen? Antworten! Siehe auch: Alternativlos
Bezüglich des Leserbriefs zum Thema „AML“ und Geldwäsche stelle ich die nicht allzu steile These auf, dass die nicht funktionierende Kontrolle systematisch gewünscht ist. Untermauert wird die These von unten verlinktem Podcast, mit dem großartigen Titel "How Britain can help you get away with stealing millions: a five-step guide“ :) Es sind zwar nur (sehr unterhaltsame und lehrreiche) 20 Minuten, aber ich glaube den Produzenten des „Alternativlos“-Podcasts könnte dieser Beitrag gefallen!Da fühlen sich die Leser aus anderen IT-Outsourcing-Zombie-Betrieben gleich viel besser, wette ich!Ansonsten kann ich dem Leserbrief komplett beipflichten. Ich arbeite auch gerade in der Finanzindustrie und der Zustand ist erschütternd, in jedem Aspekt. Ich war zu Beginn geschockt vom Zustand und Alter der verwendeten Hardware (Rechner, Stühle, alles!) und bei der Software sieht es entsprechend noch ranziger aus. Da werden mehrere hunderttausend Zeilen lange Excel-Dateien voller Steuerungsdaten als plaintext in source code copy pasted und damit in Produktivsysteme für mehrere Millionen Kunden hochgeladen. Versionierung existiert nur in Form von Kommentaren oder Dateibezeichnungen („…v23.xxx“). In der deutschen Konzernzentrale arbeitende Abteilungsleiter sind von Lizenz-Approvals aus Indien abhängig, nichtmal einen Ramriegel gibts ohne Approval aus „Land b“ *und* „Land c“.
Kurzum: ein komplett fremdgesteuerter Zombie, bei dem Outsourcing-Dienstleister mehr Macht als die Konzernzentrale haben und in dessen IT-Kartenhaus externe „Berater“ ohne jede Erfahrung mit „kurzfristigen“ Verträgen jahrelang Spaghetti-Code an noch mehr Spaghetti-Code klatschen. Wird nur über Wasser gehalten von den unter der ledrigen Haut gefangenen Verwesungsgasen.