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Mirzayanov was arrested on 22 October 1992 and sent to Lefortovo prison for divulging state secrets. He was released later because "not one of the formulas or names of poisonous substances in the Moscow News article was new to the Soviet press, nor were locations … of testing sites revealed."
Wikipedia hat die chemischen Strukturformeln dazu online. Das ist also keine Ultra-Geheim-Alienraumschiff-Geschichte, sondern das Zeug ist bekannt. Als Nicht-Chemiker kann ich euch jetzt nicht sagen, ob das heißt, dass das auch jeder Chemiestudent selber synchetisieren könnte. Vielleicht weiß das ja einer meiner Leser. Dass eine russische Superchemiewaffe, die "10 Mal so gefährlich wie VX ist", dann ein überlebendes Opfer hinterlässt, das kann ich nicht wirklich glauben. VX ist schon echt fieses Zeug.Wenn man googelt, findet man jedenfalls Beschreibungen der Synthese von diesem Zeug. Meine Interpretation ist, dass das im Wesentlichen jeder Geheimdienst hätte herstellen oder beschaffen können.
Ich glaube, dass diese "das müssen die Russen gewesen sein" zwar plausibel erscheint, weil das Opfer ein Russe ist, aber ansonsten nicht von Fakten gedeckt ist. Falls einer von euch mehr weiß, bitte ich um Einsendungen.
Die Russen reagieren übrigens eher verstimmt auf die ganze Nummer.
Nicht "alles Lüge" verstimmt sondern "ihr habt doch sicher Beweise, oder? Zeigt doch mal!" verstimmt.
Übrigens hatten die Russen den Typen in Haft und haben ihn später bei einem Agentenaustausch rausgerückt. Sie hatten also Gelegenheit, den umzubringen oder verschwinden zu lassen, und haben sie nicht genutzt.
Vielleicht ist das bei Chemiewaffen wie bei Cyber-Cyber. Mit "die Russen waren's" können alle gut leben.
Update: Die Nachdenkseiten glauben die Attribuierung auch nicht.
Update: Ein paar Chemiker schreiben mir, dass die Herstellung von dem Zeug zwar grundsätzlich kein Problem sei, wenn man die Formel sieht, aber dass man sich dabei mit hoher Wahrscheinlichkeit selbst umbringen würde. Das würde die Tätergruppe schon deutlich einschränken, grob auf Militärs und Geheimdienste.
Update: Meine Chemiker-Quellen schreiben mir jetzt, dass man das doch nicht auf "können nur Militärs und Geheimdienste gewesen sein" einschränken sollte. Das könnte zwar kein High-School-Absolvent im Badezimmer aber ein Chemie-Doktorand, der sich mit organischen Phosphorverbindungen auskennt, müsste das produzieren können.
Besonderheit von diesem Stoff soll ja sein, dass a) alle der Vorläufer-Chemikalien problemlos zu bekommen seien und b) man das im Feld aus zwei ungefährlichen Komponenten zusammenmixen kann. Ich stelle mir da sowas wie ein Glühlichtstab vor, den du knickst, und dann mischt sich das, und dann kann man aus der Ampulle sehr vorsichtig das Gift entnehmen. Das müsste also nicht mal ein besonderer Experte sein, der das Zeug im Feld anwendet. Er müsste nur jemanden Kompetenten für die Herstellung angeheuert haben. Auf der anderen Seite meinten die Chemiker auch, dass man an der Strukturformel schon sehen kann, dass das ein Nervengift sein wird. Insofern müsste das ein skrupelloser Chemiker sein, den man da anheuert. Wo wir dann doch wieder bei Geheimdiensten und Militärs wären :-)