Fragen? Antworten! Siehe auch: Alternativlos
Sie beginnt damit, dass zwei Menschen sich über eine Sache unterhalten, auf die sie völlig verschiedene Perspektiven haben.
Dann wirft der eine dem anderen Drinking the Kool-Aid vor.
Und der andere reagiert, indem er den Vorwurf direkt zurück gibt.
Meine Einstellung ist: Wenn mir das jemand vorwirft, dann bin ich bereit, die Prämisse zu akzeptieren und mir die Argumente anzuhören. Denn das ist ja wirklich so, wenn man in einer Sache völlig irregeleitet ist, dass man das selbst nicht merkt. Leider kommt im Allgemeinen kein Argument. Nur "das ist alles völlig falsch, so wie du es darstellst". Und an sich völlig unverdächtige Forderungen wie "man sollte das Für und Wider faktenbasiert klären, und nicht gefühlsbasiert; bei der Entscheidung kann man immer noch Gefühle reinlassen" gelten in vielen Zirkeln schon als Affront.
Wir brauchen einen schönen Begriff dafür, die Prämisse zu akzeptieren, dass es nicht die andere Seite ist, die offensichtlich krass vom Weg abgekommen ist, sondern möglicherweise bin ich es. Und daher höre ich mir die Argumente jetzt mal an.
Vielleicht eine Fight-Club-Anspielung oder so? Hat jemand einen schönen Vorschlag?
Update: Der bisher schönste Vorschlag ist „Geisterfahrer-Gambit“ in Anlehnung an den schönen Witz, bei dem Opa Fritz mit Oma Herta auf der Autobahn fährt, und im Radio kommt die Warnung, dass auf der A100 ein Geisterfahrer unterwegs sei, und man bitte vorsichtig fahren solle; woraufhin Fritz meint: Was heißt hier ein Geisterfahrer! Hunderte!!
Ein Gambit ist eine Schacheröffnung, bei der man etwas opfert, um insgesamt besser voran zu kommen. In diesem Fall würde man die Prämisse opfern, dass offensichtlich der andere der fehlgeleitete Spinner ist.
Update: Ein Einsender mit besseren Sprachkenntnissen als ich weist darauf hin, dass es das Wort Fallibilismus gibt.
Update: Ein Einsender empfiehlt dieses schöne Essay "The Other Side Is Not Dumb" (das ihr schon alleine für diesen wunderschönen Cartoon angucken solltet)