Fragen? Antworten! Siehe auch: Alternativlos
beim Honig haben wir auch seit Jahren mit solchen Grenzwerten zu tun.Und er fügt dann noch an:Wenn von niemandem eine Anwendung angemeldet wird, dann wird automatisch die Bestimmungsgrenze (LoQ) als Grenzwert festgelegt. Das ist nicht die Nachweisgrenze, sondern der Wert, bei dem die Menge bestimmbar ist.
Wenn eine Anwendung gemeldet wird, dann wird der Grenzwert auf den "Worst Case“ gesetzt, der bei einer Anwendung nach der guten fachlichen Praxis vorkommen kann.
D.h. der Wert wird automatisch so justiert, dass ein zugelassenes Pestizid mit einer zugelassen Anwendung den nie reißen kann. Das Fukushimaprinzip ist in das Verfahren also schon eingebaut.
Die Aussage, eine Lebensmittelprobe hätte Rückstände über dem Grenzwert, ist damit automatisch fast immer eine Selbstverständlichkeit und das ist auch so gewollt.
Dieser Algorithmus hat nur entfernt mit Erkenntnissen über tatsächliche Gesundheitsgefahren zu tun, wie die Debatte über Glyphosat zeigt.
Wie ich in meinem Blog Bienenpolitik unter dem Titel "Pflanzenschutzmittelzulassung — Der Kunde ist König" aufgezeigt habe, gehört es zum Kundenservice, die Studien der Industrie stets als Nachweis der Sicherheit einzuschätzen, während bei unabhängigen Studien immer ein Haar in der Suppe gefunden wird.
Das geht auch deshalb relativ leicht, weil es in der Regel kein Geld für solche Studien gibt und daher mit kleinen Fallzahlen gearbeitet werden muss.
Das Umweltinstitut in München ist spendenfinanziert.
Im Biobereich ist Glyphosat nicht zugelassen. Rückstände können durch Abdrift vom konventionellen Nachbarn auftreten, der aber nahezu nie dafür in Haftung genommen werden kann.
Das Prinzip der gesamtschuldnerischen Haftung aus dem Gentechnikrecht gibt es bei Pestiziden leider nicht.
Imker bleiben regelmäßig auf dem Schaden sitzen, wenn ein konventioneller Landwirt so gespritzt hat, dass die Bienen tot und der Honig kontaminiert ist.
Insofern macht es Sinn, das Bier aus konventioneller Produktion zu überprüfen, denn bei der Produktion dieser Zutaten wird der Wirkstoff eingesetzt.
das sind die Regeln der EU für Grenzwerte. In der Zusammenfassung heißt es: A general default MRL of 0.01 mg/kg applies where a pesticide is not specifically mentioned.Und noch eine Einsendung von einem Forscher beim Max-Planck-Institut:D.h. es stimmt nicht, dass es für Bier keinen Grenzwert gibt. Es gibt keinen spezifischen MRL und dann gilt der default MRL.
Es gibt auch eine schicke Datenbank, wo man sich die MRLs für jeden Wirkstoff ansehen kann.
Also, wenn das Glyphosat-Thema auf Deiner Seite plötzlich so prominent ist, dann sage ich auch noch was dazu, ich kenne mich etwas aus. Zuerst mal: die ganze Pharmabranche WEISS SCHON LANGE, dass Glyphosat viele schädliche Nebenwirkungen hat. Es wurde zwar halbherzig getestet (von Monsanto, vor der Zulassung), aber auch nur unter Bedingungen, die dann als Dosierung auf der Packung angegeben wurden. In den meisten Fällen wird Glyphosat heute aber in wesentlich höheren Mengen benutzt, Motto: viel hilft viel, u. a. gegen Superweeds, also störende Pflanzen, die schon eine natürliche Resistenz entwickelt haben. Es gibt seit ca. 3 Jahren eine neue von Bayer mitfinanzierte Firma (Targenomix), die das einzige Ziel hat, ein neues Totalherbizid zu finden, das Glyphosat ersetzen kann (Milliardenmarkt zusammen mit den passenden, resistenten, genetisch veränderten Pflanzen). Die ersten Leute, die negative Effekte von Glyphosat beschrieben haben, waren vor ca. 10 Jahren die Bodenmikrobiologen. Glyphosat stört massiv die Bodenmikrobiologie und wird im Boden nur dann abgebaut, wenn das Klima stimmt und wenn man das nach Gebrauchsanweisung dosiert. In unseren Breiten ist der Boden zwischen Oktober und März quasi inaktiv, weil die Temperatur zu gering ist für eine ausreichende Aktivität der Bodenmikroben. Dann akkumuliert auch eine „normale“ Ausbringung im Boden. In vielen Ländern wird Glyphosat heute exzessiv eingesetzt und akkumuliert deswegen auch in wärmeren Klimaten in den Böden. Es gibt mittlerweile eine sehr breite Datenlage über diverse schädliche Effekte von Glyphosat. Eine Professorin aus Leipzig (Monika Krüger), hat sich ausgiebigst mit Glyphosat beschäftigt. Auf deren Website kann man sich das ganze Elend anschauen, wenn man will…
Update: Oh und einer noch:
In Bier ist das sehr viel größere Problem die Mykotoxine. Also die "natürlichen" Gifte der Schimmelpilze die auf dem Getreide wachsen (Auf dem Feld genauso wie bei der Lagerung). Ochratoxin A ist da das entsprechende Stichwort. Das sind nämlich echte Carcinogene (1B)