Fragen? Antworten! Siehe auch: Alternativlos
Beobachtung 1.
Immer (seltene Ausnahmen bestätigen die Regel), wenn ich online mit Antifa-Leuten zu tun habe, sind die voreingenommen, nicht an inhaltlicher Diskussion interessiert, nicht bereit, irgendeinen auch noch so geringen Teil ihrer Weltanschauung durch Fakten widerlegbar oder anderweitig revidierbar zu halten, und völlig davon überzeugt, dass sie auf der richtigen Seite für die richtige Sache kämpfen und das Richtige tun. Beziehungsweise ist das, was sie tun, automatisch richtig, weil sie es im Namen der Guten Sache tun, die so offensichtlich richtig ist, dass das Infragestellen der Methoden Häresie ist und mit Exkommunikation oder anderer Kapitalstrafe geahndet werden muss.
Beobachtung 2.
Bei Feministen ist das genau so.
Beobachtung 3.
Bei Feministen unterscheidet man zwischen "richtigen" Feministen und (Schimpfwort) "Netzfeministen". So ist mir das jedenfalls übereinstimmend gefühlt Dutzende von Malen in Zuschriften von Feministen erklärt worden. "Nein, nein, Fefe, diese Schreihälse da, das sind Netzfeministen. Richtige Feministen erkennst du daran, dass sie für Frauenrechte kämpfen. Netzfeministen erkennst du daran, dass sie gegen anderer Leute Rechte kämpfen."
Gedanke 1.
Was, wenn das bei Antifa genau so ist? Vielleicht muss man da genau so trennen. Echte Antifa bekämpfen Nazis, klären rechte Netzwerke auf, und führen Gegen-Demos durch, wenn sich Nazis irgendwo zusammenrotten. Netz-Antifa hängen auf Twitter rum und bekämpfen irgendwelche wildfremde Menschen. Antifa bekämpft Nazis. Netz-Antifa bekämpft jeden, der nicht in ihrer In-Group ist.
Wobei man da auch präzisieren muss. Netz-Feministen und Netz-Antifa bekämpfen ja niemanden wirklich. Das höchste der Gefühle ist das Schreiben von denunzierenden Emails. Daher vielleicht besser: beschimpfen?
Gedanke 2.
Was, wenn man generell so ist? Es gibt "vernünftige" X und es gibt "Netz-X"? Vernünftige menschliche Interaktion zeichnet sich dadurch aus, dass sie physisch stattfindet. Dass Menschen einen Initialaufwand investieren, um sich mit anderen Menschen physisch zu treffen. Oder ist das zu grob? Kann man das differenzieren? E-Mail OK, Twitter Gülle?
Und dann fiel mir auf, dass zu jedem mir bekannten Thema Twitter aus den Leuten die schlechtesten Seiten herauskehrt. Nehmt zum Beispiel Richard Dawkins. Kein dummer Mann, in Interviews durchaus beredt und eloquent, aber auf Twitter sieht man von ihm Aspekte, die man lieber nicht gesehen hätte.
Schlussfolgerung.
Wer einen Twitter-Account betreibt, ist Teil des Problems.
Discuss.