Fragen? Antworten! Siehe auch: Alternativlos
Das Yale-Problem ist sein Euphemismus für die Geschichte mit den Halloween-Kostümen neulich.
Er berichtet da, wie er an einer "elite private high school" an der Westküste der USA einen Vortrag gehalten hat. Es ging um die Frage, ob man an der Uni lieber ein Klima der Unterdrückung oder der Debatte von kontroversen Ideen haben will, sein Titel ist "Coddle U vs. Strengthen U" und er argumentiert da, das sei wie beim Immunsystem, das darf man nicht vor Keimen beschützen, sondern es wird stärker, wenn es ihnen ausgesetzt ist.
So, und diesen Vortrag hält er jetzt an dieser High School. Dann passierte das hier:
My talk had little to do with gender, but the second question was “So you think rape is OK?”
Und dazu gab es Fingerschnipsen. Das ist jetzt anscheinend die neue Protestgeste bei solchen Fragestellungen. Er meint, das kann man auch auf dem Yale-Video hören, aber ist mir dort nicht aufgefallen.Aber der eigentliche Grund, wieso ich das hier blogge, sind diese beiden Absätze:
After the first dozen questions I noticed that not a single questioner was male. I began to search the sea of hands asking to be called on and I did find one boy, who asked a question that indicated that he too was critical of my talk. But other than him, the 200 or so boys in the audience sat silently.After the Q&A, I got a half-standing ovation: almost all of the boys in the room stood up to cheer. And after the crowd broke up, a line of boys came up to me to thank me and shake my hand. Not a single girl came up to me afterward.
Mir persönlich sind auch viele Männer in der Radfem-Ecke aufgefallen, aber ich habe es auch mit einer höheren Altersstufe zu tun, nicht mit High School (entspricht bei uns sowas wie 5.-10. Klasse). Er hat das dann mal mit den Eltern angesprochen, und die haben sich so geäußert:Their parents were angry to learn about how their sons were being treated and… there’s no other word for it, bullied into submission by the girls, with the blessing of the teachers.
Das Interessante ist ja, dass es ihm gar nicht so um Gendergeschichten ging, sondern er hat gesehen, dass 100% des Lehrkörpers politisch eher nach links orientiert sind, und dass daher die Schüler überhaupt nicht lernen, mit konservativem Gedankengut umzugehen und dann mit Schock, Furcht, Ausgrenzung und Abstoßen reagieren.Dann äußert er sich zu dem Argument, dass das ja nur gerecht sei, wenn die weißen Männer mal auf die Fresse kriegen, die seien ja über Jahrhunderte die Unterdrücker gewesen:
most students who are in a victim group for one topic are in the “oppressor” group for another. So everyone is on eggshells sometimes; all students at Centerville High learn to engage with books, ideas, and people using the twin habits of defensive self-censorship and vindictive protectiveness.And then… they go off to college and learn new ways to gain status by expressing collective anger at those who disagree.
Ich fand dieses Essay sehr interessant und empfehle die Lektüre.Update: 5.-10. Klasse war falsch, eher so 9.-12.