Fragen? Antworten! Siehe auch: Alternativlos
Ich bin männlich, [Mitte Zwanzig]. Vor [ein paar Jahren] bekam ich eine schwere Depression, die ich nach etwas ärztlicher Aufarbeitung darauf zurückführte, dass es zwischen mir und meiner Mutter sexuelle Kontakte gab, die weit über eine Mutter-Kind-Beziehung hinausgingen.Die Erfahrung, die ich bei der Erstattung der Anzeige bei der Polizei machen musste, war sehr gemischt und passt wohl auch zu dem was du gerade als Frage in die Runde geworfen hast:
Gerade als Mann, der eine Frau anzeigt, scheint man nicht wirklich für voll genommen zu werden. Nachdem ich dem Polizisten am Empfang mitteilte, dass ich gerne meine Mutter anzeigen würde wegen etwas Sexuellem (was schon Überwindung genug darstellt), kam nach etwa 15 Minuten ein Polizist in das voll besetze Wartezimmer (so um die 15 Personen) und fragte mich mich mit lauter Stimme, was denn Sexuelles zwischen mir und meiner Mutter vorgefallen wäre, ich solle das doch mal genau erklären, damit er weiß, wer denn überhaupt zuständig sei. Meine eher geflüsterten Ausführungen wurden vor dem Notieren auf einem Zettel nochmal mit lauter Stimme zusammengefasst. Ich bin kein Angsthase aber an diesem Punkt wäre ich fast weggelaufen. Nun muss ich aber zugeben, dass es ab diesem Tiefpunkt stetig bergauf ging. Der Kommissar, der die Anzeige dann aufnahm, war zwar in diesem Gebiet noch recht unerfahren, aber er nahm meine Anzeige dann recht sachlich in angenehmen Klima auf. Am nächsten tag wurde ich wohl nach Rücksprache mit Kollegen nochmal geladen, und es wurde nochmal sehr genau auf weniger relevante Punkte eingegangen. Ich hatte immer das Gefühl, er war sich beim ersten mal nicht bewusst, ob das eine Straftat darstellte (Ich glaube nicht, dass dies bei einem Mädchen auch so gewesen wäre). Insgesamt wurde ich wohl um die 10 Stunden vernommen (Das erste Mal 4 dann nochmal 6 Stunden). Meine Schwester, die später in einer anderen Polizeidienststelle vernommen würde, berichtete das die Kommissarin ebenfalls ein sehr sachliches aber nie kaltes oder unangenehmes Klima geschaffen hat.
Meinen Erfahrungen nach würde ich empfehlen, eine schriftliche kurze Anzeige zu erstatten, dann erspart man sich die Demütigungen der Streifenpolizisten und wird direkt zu den „Profis“ vorgelassen.